Woche 3

Montag, 25. Sept. 2023

Heute steht eine kleine Wanderung an. Wir machen uns auf, die drei Zinnen zu umrunden. Nach einer ¼ Std. merke ich plötzlich, dass ich mein Portemonnaie in der Zora vergessen habe. Also muss ich wieder zurück zur Zora. Helene geht unterdessen langsam weiter.

Wir haben bei unseren Reisen einen eisernen Grundsatz. Das Portmonnaie mit den Ausweisen lassen wir nie in der Zora zurück. Auch nicht, wenn uns der Platz wo sie steht, subjektiv sicher ist. 

Oben auf dem Paternsattel hole ich Helene wieder ein. Die grosse Masse bewegt sich zur Drei Zinnenhütte. Die hat zwar geschlossen, bleibt aber dennoch das Ziel der meisten Wanderer. Ihr Standort bietet den klassischen Blick zu den drei Zinnen. Wir biegen nach kurzer Zeit links ab und sind dann bald so gut wie alleine. Bei einer kleinen Hütte, eine der letzten die in dieser Region noch offen hat, kehren wir ein und bestellen zwei Speckbrettl. Eines hätte auch gereicht, die Portionen hier im Südtirol sind einiges grösser als in der Schweiz. Bei den kleinen Seelein verweilen wir noch ein wenig, bevor wir dann zurück zur Zora gehen.

Dort treffen wir Karin und Christian, die inzwischen auch eingetroffen sind. Den restlichen Nachmittag verbringen wir gemütlich zusammen bis es dann ungemütlich kühl wird und wir uns in unsere Behausungen zurückziehen.

 

Koordinaten PP: 46.613273, 12.292415

 

Dienstag, 26. Sept. 2023

Wir beschliessen spontan einen weiteren Tag zu bleiben. Heute wandern wir zur Büllelejochhütte. Das ist eine weitere Hütte, die noch eine Woche offen hat. Diese Wanderung haben wir vor ein paar Jahren schon einmal gemacht. Wir wandern zuerst auch wieder in Richtung Paternsattel, biegen dann aber kurz vor dem Sattel rechts gegen Osten ab. Heute müssen wir mehr leisten als gestern. Schliesslich erreichen wir die schön gelegene Hütte. Von hier könnte man auch zur Zygmondyhütte absteigen und via Fischleintal nach Sexten weiterwandern. 

Wir setzen uns aber an einen der Tische vor der Hütte und lassen es uns gut gehen. Helene bestellt einen Teller Kaiserschmarren und ich bestelle eine mit Käse überbackene und mit Speck belegte Polenta. Beides schmeckt vorzüglich. Der Rückweg führt uns hinüber zur Drei Zinnenhütte und via Paternsattel erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.

Karin und Christian sind inzwischen schon weitergezogen. Ihnen sagte der Rummel vermutlich nicht so zu. Wir geniessen den restlichen Nachmittag bis dann die Sonne untergeht und es wieder kühl wird. Morgen werden wir den Platz dann auch wieder verlassen.

 

Koordinaten PP: 46.613273, 12.292415

 

Mittwoch, 27. Sept. 2023

Wir verlassen am späteren Vormittag den schönen und aussichtsreichen Platz und fahren in das Pustertal zurück. Wir suchen uns mit Google Maps einen Supermarkt, der auch genügend Parkplätze und keine Höhenbeschränkungen hat, dass wir gut parkieren können. In Bruneck hat es einen Aldi. Als wir dort ankommen, präsentiert sich die Situation anders als vorgestellt. Hinein auf den PP kommen wir gut. Erst nach dem Einkauf bemerke ich, dass ich durch die Ausfahrt eingefahren bin. Das war möglich, weil die Schranke aus irgendeinem Grund offen war. Nun wollen wir hinausfahren. Die Schranke ist jetzt aber zu und wir haben kein Ticket. Ich sehe aber eine Möglichkeit neben der Schranke durch zu kommen. Es hat zwar einige Rand- und Bordsteine die die Durchfahrt für Pkw’s verhindern sollen. Mit der Zora schaffe ich es aber. Es rumpelt ein wenig doch es geht. Wir ernten erstaunte Blicke, fädeln uns in den Verkehr ein und machen uns aus dem Staub.

Wir fahren weiter in das Ahrntal hinein. Helene hat bei der Talstation der Speikbodenbahn einen Übernachtungsplatz gefunden. Am frühen Nachmittag treffen wir dort ein. Die Zeit reicht noch um bis ganz nach oben zur Berghütte Sonnklar zu kommen. Dort hat es freie Plätze und wir essen und trinken etwas. Wir sind hier auf 2400m Höhe und die Aussicht ist super. Die Zora unten im Tal steht schon im Schatten, als wir wieder zurückkommen. 

 

 

Koordinaten SP: 46.9335, 11.9377

 

 

Donnerstag, 28. Sept. 2023

Heute fahren wir weiter in das Ahrntal hinein. Ein Angestellter der Bergbahn hat uns empfohlen bis ganz an das Ende der Strasse zu fahren. Den ersten Stop legen wir beim Landesmuseum Bergbau in Prettau ein. Hier kann man eine alte Kupfermine besichtigen. Die Führung dauert ca. 1 ¼ Std. Zuerst fahren wir mit der Bahn einen Kilometer in den Berg hinein. Der Stollen ist eng und wir dürfen auf keinen Fall aufstehen oder die Arme hinausstrecken. Bei dieser Führung erfahren wir viel über das Leben der Bevölkerung in den vergangenen Jahrhunderten. Falls jemand auch diese Führung machen sollte, zieht euch einen warmen Pullover an. Dort unten ist es sehr kühl.

 

https://www.bergbaumuseum.it/de/prettau/standort-prettau-919.html

 

Danach fahren wir weiter ins Tal hinein bis nach Kasern. Dort hört die Strasse auf. Wir spazieren zu Heilig-Geist-Kapelle. Sie liegt sehr idyllisch neben riesigen Felsbrocken auf einer Wiese. Dort hat es auch den Schliefstein. Das ist ein enger Felsspalt und wer durchkommt, streift so seine Sünden ab. Wir schaffen es beide. Danach sind wir wieder unbeschwert und lassen es uns in einer Almhütte gut gehen. Mit vollem Magen wandern wir zurück zur Zora und fahren via Bruneck in das benachbarte Antholzertal nach Antholz. Dort hat es einen schönen Campingplatz mit einer guten Beiz. Platz hat es noch genug und so finden wir einen schönen ebenen Platz auf der Wiese. Hier bleiben wir vorerst. 

 

Koordinaten CP: 46.864783, 12.109453

 

Freitag, 29. Sept. 2023

Es ist Zeit wieder einmal eine Wanderung zu unternehmen. Wir wandern steil hoch zum Wasserfall Eggen. Dort versuchen wir schöne Fotos zu machen. Später wandern wir weiter hoch. Es gibt da noch den Klammbach Wasserfall. Der ist einiges grösser, aber nicht fotogener als der Erste. Zudem ist jetzt Mittag und das Licht dementsprechend hell und hart. Keine gute Voraussetzung für schöne Bilder. So finden wir uns bald wieder an einem Tisch im Garten der Bergeralm. Dort bestellen wir für einmal nichts Währschaftes sondern leckeres Joghurt. Kurze Zeit später folgt schon die nächste Alm. Auch hier kehren wir nochmals ein, bevor wir uns an den langen Abstieg machen.

Unten im Tal ist die Wegfindung zurück zum CP ein wenig mühsam. Eine Grossbaustelle an einem Bach sperrt den Wanderweg. Eine Umgehung ist nicht möglich. So müssen wir wieder ein langes Stück zurückgehen. Eine frühzeitige Information wäre hilfreich gewesen. 

Am Abend testen wir das Restaurant auf dem Camping. Wienerschnitzel mit Bratkartoffeln ist das Menu unserer Wahl. Eine Flasche Weissburgunder gehört selbstverständlich auch dazu. Das Essen war sehr gut und so steht jetzt schon fest, wir morgen Abend wieder hier sein werden.

 

 

Koordinaten CP: 46.864783, 12.109453

 

Samstag, 30. Sept. 2023

Heute besuchen wir den Antholzer See. Er ist eine der Hauptattraktionen in diesem Tal. Die meisten Leute fahren mit dem Bus dort hin. Wir beschliessen zum See zu wandern und dann mit dem Bus zurückzukehren.

Der Weg verläuft fast immer im Wald. Wir sind fast die Einzigen die hier unterwegs sind. Das ändert sich, als wir den See erreichen. Von der Menge der Besucher ist es nicht so schlimm wie am Pragser Wildsee aber dennoch hat es sehr viele Leute.

Wir versuchen im Restaurant Platzl am See einzukehren. Einen Tisch können wir mit ein wenig Ellbögeln zwar ergattern, nur klappt es mit dem Service nicht. Nach 15. Min. warten verlassen wir die Beiz wieder. Unglücklich sind wir darüber eigentlich nicht. Wirklich gemütlich war es in der hektischen Atmosphäre nicht. So umrunden wir den See weiter. An einer Stelle können wir eine grosse Forelle beobachten. Helene kann sie sogar filmen. Sie kommt auf ihrem Rundkurs immer wieder an uns vorbei.
Schliesslich fahren wir mit dem Bus wieder zurück zum CP. Dort geniessen wir vor der Zora einen Apéro. Im Restaurant essen wir heute Abend eine Pizza. Das wurde uns von andern Campern empfohlen. Die Empfehlungen waren berechtigt. Die Pizza’s waren wirklich sehr gut.

Morgen werden wir wieder weiterziehen.

 

Koordinaten CP: 46.864783, 12.109453

 

 

Sonntag, 1. Okt. 2023

Wir verlassen den Campingplatz Antholz und planen nicht direkt ins Pustertal zurückzufahren. Deshalb bleibt uns nur die Route über den Staller Sattel nach Österreich. Auf der italienischen Seite ist die Straße so schmal, dass sie nur im Wechselverkehr befahren werden kann. Wir dürfen nur zwischen x.30 und x.45 hineinfahren. Leider verpassen wir dieses Zeitfenster um 2 Minuten. Da heißt es warten - Pech gehabt. Nun müssen wir 45 Minuten warten. Als es schließlich weitergeht, haben sich etwa 30 Motorräder vor uns gesammelt. Die Straße ist zwar eng, aber gut befahrbar. Die engen Kurven sind steil, also muss ich darauf achten, dass Zora immer schön am Gas bleibt. Im Power-Modus meistert sie die Kurven geschickt, und bald haben wir die Autos hinter uns gelassen ;-)

Oben auf dem Sattel ist viel los. Es ist Sonntag, und viele

Leute aus der Region nutzen den freien Tag für ein Picknick mit ihrer Familie

am See. Die Straße hinunter nach Österreich ist gut ausgebaut und angenehm zu

befahren. An einem schönen Platz machen wir eine ausgedehnte Pause. In Lienz

fahren wir dann wieder in Richtung Toblach und weiter nach Cortina. Von dort

aus planen wir über den Passo di Giau zu fahren. Die Straße ist teilweise sehr

steil und kurvenreich, aber mit dem wendigen Zora macht es Spaß zu fahren. Mit

einem großen 7 ½ Meter Wohnmobil wäre es vermutlich mehr Stress als Vergnügen.

Wir machen keine Pause im Chaos auf der Passhöhe. Stattdessen fahren wir ein

Stück hinunter zu einem schönen freien Stellplatz, der noch fast leer ist. Wir

stellen Zora relativ nahe am Hang ab, so dass die Stühle gerade noch Platz

haben, bevor es steil hinuntergeht. Kurz vor Sonnenuntergang starte ich die

Drohne, um ein paar Fotos zu machen.

Leider wird dieser Platz wahrscheinlich bald gesperrt. Überall liegt Müll, und wenn man ein paar Meter weiter geht, findet man überall Toilettenpapier. Warum das so ist, zeigt sich am Abend. Alle anderen Fahrzeuge, die den Platz ansteuern, sind kleine Busse und Autos mit Dachzelten. Die wenigsten dieser "Camper" haben eine eigene Toilette. Dieser Umstand nervt mich, da gerade diese Leute die Umgebung verschmutzen und somit zu den vielen Verboten beitragen. Meiner Meinung nach sollten Fahrzeuge ohne Toilette auf einen Campingplatz gehören.

 

Koordinaten Freistehplatz: 46.4864 12.0398