Woche 1

Möns Klient
Möns Klient

Erster Tag, Dienstag 3. Mai 2022

 

Der erste Tag ist ein Reisetag. Ist ja klar, wer in den Norden will, muss zuerst durch Deutschland. Wir stehen nach 7 1/2 Std. auf einem kleinen Stellplatz bei Bovenden. Das ist ein kleiner Ort in der Nähe von Göttingen. Die Fahrt verlief sehr komfortabel. Staus und sonstige Probleme gab es zum Glück keine. Das ist, gerade wenn man bei Frankfurt vorbei fährt, eher ungewöhnlich. 

Unterwegs machen wir natürlich auch einen Stop für einen Kaffee. Dabei habe ich gleich zwei Dinge erledigen können. 

Wir haben unseren neuen elektrischen Wasserkocher zum ersten Mal eingesetzt. Das braucht erstens kein Gas und geht erst noch schneller. Das Teil hat eine Leistung von 1100 Watt und hängt an der 230V Steckdose. In Betrieb zieht der Wechselrichter 80 Ampère aus der Batterie. Das funktioniert mit unserer Anlage noch gut.

Dann haben wir noch die Datensimkarte von O2 in Betrieb genommen. Für ca. 70 Euro hat man sage und schreibe 999 GB/Monat inkl. Roaming in der EU zur Verfügung. Mal sehen wie sich diese Karte auf unserer Reise bewährt. 

 

Heute Abend hatten wir keine Lust mehr selbst zu kochen. Hier in Bovenden hat es ein italienisches Restaurant. Im Tripadvisor hat es eine himmeltraurigen Bewertung, gemäss Google ist es aber ganz gut. Wir waren dort und können sagen es ist gut. Gute solide Küche, für ein Essen unter der Woche perfekt.

Während ich hier schreibe ist die Sonne untergegangen. Helene liegt in bereits in der Koje und ist am Lesen. Auch mich zieht es in die Horizontale. Morgen geht es dann weiter. Ich gehe davon aus, dass wir die nächste Nacht in Dänemark verbringen werden.  

 

SP in Bovenden D

Koordinaten: N51.5862 O9.9195

Gebühr: 8 Euro, 

Plätze: 4

Mit V/E, Strom kostenpflichtig   

 

 

Zweiter Tag, Mittwoch 4. Mai 2022

Nach einer ruhigen Nacht starte ich die Morgenroutine. Das heisst Aufstehen und den Boiler für das Heisswasser starten und wenn notwendig auch die Heizung einschalten oder hoch drehen. Dann sehr wichtig, die Alarmanlage ausschalten. Dann verkrieche mich nochmals ca. für ½ Std. unter die Decke. Dann wird geduscht. Anschliessend ist Helene dran. 

Ich lade mir während dieser Zeit die Zeitung herunter oder streife draussen herum. 

Während des Z’morge suchen wir uns in den einschlägigen Apps schon mal einen möglichen Übernachtungsplatz aus. In der Regel schauen wir, dass wir immer spätestens um 16 Uhr dort sind. So haben wir immer noch Zeit uns etwas anderes zu suchen, falls der Ort nicht unseren Vorstellungen entspricht. Heute haben wir uns für einen SP im Hafen von Arosund entschieden. Die Beschreibung in der App ist gut und auch die Bewertungen sind sehr gut.

Die heutige Fahrt verläuft nicht ganz so flüssig wie gestern. Zwischen Hannover und Hamburg hat es viele Staus. Ganz so schlimm wie letztes Jahr ist es aber bei weitem nicht. Eine kleine Schrecksekunde haben wir in Hamburg. In einer Einfahrt hat es ein Lieferwagen ein wenig eilig. Er erwischt die Kurve der Einfahrt auf die Einspurstrecke nicht richtig und driftet ca. einen Meter vor uns auf unsere Fahrbahn. Zum Glück ist alles gut gegangen. Als wir ihn überholen sehen wir das er in der linken Hand einen Glacéstengel hat. 

Der SP im Hafen von Arosund ist schön und fast leer. Für 21 Sfr. Hat man einen schönen Blick auf den Hafen, die Duschen und die WC sind in einem sehr guten Zustand. Es hätte auch einen Raum mit Küche und Aufenthaltsraum. Zahlen können wir unkompliziert an einem Automaten mit KK. 

Wir sprechen mit einem älteren Herrn über Gott und die Welt. Er hat offenbar nur auf jemanden gewartet der sich ein wenig mit ihm unterhält. Wir tun ihm den Gefallen natürlich gerne.

Später schreibe ich wieder den Eintrag für das Tagebuch und Helene kümmert sich um die Polenta und das Geschnetzelte. Dann ist der Tag auch schon wieder vorbei.

 

SP in Arösund

Koordinaten: N55.2624 O9.7074

Gebühr: 155 DK , 

Plätze: 13

Mit V/E, WC, Dusche, Küche & Aufenthaltsraum inbegriffen

Dritter Tag, Donnerstag 5. Mai 2022

Ein schöner und sonniger morgen holt uns schon um 7 Uhr aus den Federn. Wir beschliessen beim Z’mörgele zurück an die Nordseeküste zu fahren und suchen uns einen SP in der App. Und so fahren wir auf Nebenstrassen quer durch das südliche Dänemark an grossen Bauernhöfen und knallgelben Rapsfeldern vorbei. Habe ich schon erwähnt, dass das Fahren auf dänischen Strassen sehr angenehm ist? Drängler sind hier absolute Ausnahmen und fast alle halten sich an die Tempolimiten.

Unser angepeilter SP an der Küste in Emmerlev Klev erweist sich als Flop. Der Platz ist zwar schön angelegt und hat auch ein gepflegtes Service Gebäude. Was uns aber nervt ist das Geschäftsgebaren. Der Preis ist für ein Camping Fahrzeug und 2 Personen mit 130 DK angegeben. Alle Extras müssen separat bezahlt werden. So weit so gut. Am Automaten werden aber automatisch 100 DK für die Dusche auf gerechnet. Man kann diese nicht abwählen. Das sind Sfr. 7.- pro Person nur für das Duschen. Hätte man z.B. 180 DK für den Platz und 50 DK für das Duschen genommen wären wir vielleicht geblieben. Aber so haben wir rechts um kehrt gemacht.

Wir beschliessen auf die Insel Fünen zu fahren und steuern dort einen SP bei Otterup an einem kleinen Hafen an. Der Hafen ist klein, abgelegen und daher sehr ruhig. In der Nebensaison verirrt sich kaum ein Camper hierher und so haben wir den Platz für uns allein. Bezahlt haben wir beim Hafenmeister. Das finden wir immer die bessere Lösung als einen Automaten zu bedienen. Da kommt man fast immer auch ins Gespräch und das schätzen wir. 

Gegen Abend kommt ein wenig Betrieb auf. Nach der Arbeit kommen einige Dänen in den Hafen und werkeln an ihren Booten herum. Auch da gibt es zu Saisonbeginn immer einiges zu tun.

Heute wir es mit schönen Fotos wohl nichts mehr werden. Der Himmel ist bedeckt und von der Sonne ist nichts mehr zu sehen. Vielleicht lohnt es sich einmal früh aufzustehen. Der Sonnenaufgang ist um 5.26 Uhr 

Nichts desto trotz geniessen wir die ruhige Atmosphäre, spazieren im Hafenareal umher und genehmigen uns einen feinen Apéro.

Morgen werden wir auf die Hauptinsel fahren und einen Abstecher zu den Mons Klint Klippen machen.

 

SP in Otterup, Hafen

Koordinaten: N55.5264 O10.4708

Gebühr: 150 DK , 

Plätze: 6

Mit V/E, WC, Dusche, Küche & Aufenthaltsraum inbegriffen

Vierter Tag, Freitag 6. Mai 2022

 

Heute morgen ist bereits um 4:45 Tagwache. Wir wollen uns den Sonnenaufgang ansehen und ein paar Bilder machen. Als ich das Rollo hochziehe sieht es recht passabel aus. Nur ein dickes Wolkenband verhindert einen super duper Sonnenaufgang. Als ich die Schiebetür öffne macht sich ein grosser Hase vom Acker. Er hat offenbar neben unserer Zora gelegen und macht sich nun mit super Sprüngen rasant davon. Wir machen ein paar Fotos und danach legen wir uns wieder in die Koje. Es ist ja erst halb Sieben früh. 

Vor der Abfahrt tanken wir noch ein paar Liter Frischwasser, leeren den Urintank und verabschieden uns beim freundlichen Hafenmeister. Nein wir fahren noch nicht nach Schweden. Wir überqueren zwar die Storebeltbrücke, biegen dann aber nach Süden ab. Helene hat gestern Abend den Vorschlag gemacht die Klippen von Mons Klint zu besuchen. Das ist eines der Touristen Highlights im südlichen Dänemark. Da wir ja Touristen sind besuchen wir nun diesen Ort.

Wir kommen um ca. 14.30 Uhr dort an. Dies weil wir unterwegs einen Stop bei einem Rema1000 eingelegt haben. Auch die Vorräte wollen aufgefüllt werden. So lassen wir das geologische Museum links liegen und machen uns gleich auf zu den Klippen. Zuerst wandern wir oberhalb der Klippen entlang und steigen dann ca. 500 Treppenstufen hinunter an den Strand. Dort wandern wir auf eigene Gefahr, wie die Schilder betonen unterhalb der Klippen dem Meer entlang bis wir auf eine Treppe stossen, die wieder hinaufführt. Nun geht es wieder 500 Treppenstufen hoch. Oben besuchen wir die Cafétaria, das haben wir uns, mindestens unserer Meinung nach redlich verdient.

Wir diskutieren kurz, ob wir die Nacht auf dem PP verbringen wollen. Offensichtlich tun das andere Wohnmobilisten. Wir sind uns aber nicht sicher, ob das legal ist. Wir sind ja Gäste in diesem Land und möchten uns an die Regeln halten. Die Verlockung wäre schon gross gewesen. Vielleicht hätte es bei Sonnenaufgang nochmals gute Bilder gegeben. Wir beschliessen zum SP im Hafen von Kalvehave zu fahren. Dort können wir aber nicht gleich auf den SP. Ein grosser LKW mit einem Kran versperrt die Einfahrt. Er hievt gerade einen grossen Moter in eines der Schiffe das offenbar gerade auf Vordermann gebracht wird.

Der Platz ist gut und wir bleiben.

 

SP in Kalvehavn

Koordinaten: N54.9955 O12.1657

Gebühr: 180 DKK , 

Plätze: 20

Mit V/E, WC, Dusche und Waschmaschine inbegriffen

 

 

Fünfter Tag, Samstag 7. Mai 2022

 

Heute ist ein Transfer Tag. Wir fahren hinüber nach Schweden in die Nähe von Karlskrona. Ca. 20Km nach Karlskrona in den Ort Torhamn der am Hafen 30 Stellplätze bietet. Wenn alle Plätze belegt sind wird es ziemlich eng. Jetzt in der Nebensaison sind wir mit uns nur gerade 6 Mobile hier. Wir stehen in der zweiten Reihe, nach vorne dürfen nur diejenigen die einen Platz mit Strom gebucht haben. Kostet 30 Sek mehr. 

Die Fahrt verlief problemlos. Auch unser Brobizz Transponder funktioniert immer noch tadellos. Unser Navi von Dynavin hat aber heute seinen ersten schlechten Tag eingezogen nachdem es in den vier Wochen in Frankreich tadellos seinen Dienst verrichtet hat. Plötzlich piepte es und es erscheinen zwei Fehlermeldungen im Windows Stil. Leider können wir sie nicht lesen. Die Schrift ist in koreanischen oder chinesischen Zeichen. Was mich aber am meisten nervte war aber, dass der Entwickler die Fehlermeldung genau im Zentrum der Anzeige platzierte. Er hätte diese sicher mit ein wenig Aufwand an der Seite platzieren können. Die Navigation funktionierte nämlich noch, nur verdeckte die Meldung das Zentrum des Navis. So versuchte Helene während der Fahrt auf das winzige «x» zu drücken, um die störende Meldung weg zu bekommen. Der ungefähr zehnte Versuch war dann erfolgreich.

 

Während einer Rast versuchen wir das Navi neu zu starten, weil wir keine Ansagen mehr haben. Auch das Radio können wir nicht mehr steuern. Das Tasking funktioniert nicht mehr. Auch das Ein- und Ausschalten geht nicht, das Ding hängt. Kennen wir doch von Windows, Grummel……. Helene findet schliesslich bei Google einen Hinweis. Der führt dann zum entscheidenden Tip. Es gibt eine kleine runde Öffnung in der ein Reset Button steckt. Ich dachte, dass dieser für den Notaus des CD Players gedacht sei weil er gerade neben dem CD Schlitz ist. Nach der hektischen Suche nach einer Nadel können wir den Reset auslösen und das Navi startet endlich wieder.

Ich frage mich schon warum für fast jedes Gerät dieses «Scheiss»Windows verwendet werden muss. Das Gerät war schliesslich so teuer, dass man auch etwas Vernünftiges hätte verwenden können.

Der Plan für Morgen ist nach Karlskrona zu fahren und uns den Ort anzusehen. Insbesondere das Marine Museum interessiert uns. Es soll einen Besuch wert sein.

 

SP in Torhamn

Koordinaten: N56.0937 O15.8557

Gebühr: 160 Sek ohne Strom, mit 190 Sek

Plätze: 30

Mit WC, Dusche für Waschmaschine Hafenmeister fragen.

Sechster Tag, Sonntag 8. Mai 2022

 

Wir verbringen eine ruhige Nacht in Torhamn. Nach dem Z’morge fahren wir nach Karlskrona auf den Stellplatz. Der liegt direkt am Wasser. Eigentlich ist es ein riesiger Parkplatz dessen linker Teil nach der Einfahrt für Womo’s reserviert ist. Für einen SP in der Stadt ist er gar nicht so übel. Leider finden wir das Service Gebäude nicht. Auf der Quittung hat es einen Code, also müsste es eines geben. Nun, wir brauchen das ja eigentlich nicht. Die 15 Stutz für den Platz sind ja auch nicht so viel. Vor allem, wenn man es mit den Preisen in der Schweiz vergleicht.

Wir trödeln nicht lange herum und machen uns bald auf den Weg in das Marinemuseum. Das ist zu Fuss nur etwa 15 Min. entfernt. Zu unserer grossen Überraschung ist der Eintritt kostenlos. Das Museum befasst sich mit der Geschichte und Technik der schwedischen Navy. Auch die Gründung von Karlskrona hat mit der Navy zu tun. 1679 wurde die Stadt gegründet, weil ein neuer eisfreier Flottenstützpunkt im Süden gebraucht wurde. Der bis dahin viel weiter im Norden gelegene Stützpunk bei Stockholm war jeweils weit in den Frühling hinein durch das Eis in der Ostsee blockiert und so konnten die Dänen ungehindert durch die südliche Ostsee marodieren.

Man erfährt auch viel über Schiffsbautechnik und das Leben auf den Schiffen. Sehr interessant war auch das U-Boot Neptun, das man teilweise betreten kann. Wir haben 3 interessante Stunden hier verbracht. 

Danach spazieren wir noch weitere 2 Std. durch das südliche Karlskrona. Schöne enge alte Gassen, wie wir sie aus Mitteleuropa kennen haben wir hier nicht gesehen. Vielleicht haben wir sie auch einfach nicht gefunden. Die Stadt ist schön, aber wirkt auf mich auch ein wenig steril.

Wir bleiben heute Nacht auf dem SP stehen. Wir haben keine Lust mehr heute noch irgendwohin zu fahren. Morgen geht es nach Kalmar. Dort hat es ein Schloss das wir uns ansehen wollen.

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SP in Karlskrona

Koordinaten: N56.1655 O15.5939

Gebühr: 160 Sek ohne Strom, mit 150 Sek

Plätze: 20

Sollte ein Service Raum geben, haben ihn aber nicht gefunden.