Woche 4

Einundzwanzigster Tag, Montag 23. Mai 2022

 

Heute bleibe wir beim Nordkap stehen und geniessen einen faulen Tag. Zudem feiern wir heute unseren 41sten Hochzeitstag. Dem entsprechend verschiebt sich das Z’morge spät in den Vormittag hinein. Danach sichten wir unsere Fotos von gestern Abend und sichern die Fotos und Filme der Drohne von heute Morgen, die ich um 1:30 gemacht habe. Viel mehr gibt es von heute nicht zu berichten. Morgen fahren wir nach Havoysund, wie der Ort sein wird wissen wir nicht, aber wir spekulieren auf eine schöne und interessantew Route.

 

Gratisplatz am Nordkap , zumindest in der Nebensaison

Koordinaten: N71.1684 O25.7828

Plätze: ca. 100

Zweiundzwanzigster Tag, Dienstag 24. Mai 2022

 

Nach einer Nacht mit starken Winden und noch kräftigeren Böen verlassen wir das Nordkap. Wir haben hier zwei schöne Tage verbracht. Vor der Abfahrt schlägt Helene eine Wanderung zur Kirkenporten vor. Das ist ganz in der Nähe bei Skarsvag. In Skarsvag können wir im Dorf parkieren. Die Wanderung zur Kirkenporten dauert nicht lange. Eigentlich ist es in unseren Augen mehr ein Spaziergang. Die Kirkenporten ist nur ein kleines Felsentor auf der anderen Seite des Hügels. Wir können aber ein wenig Bewegung vertragen. Das Wetter ist gut, nur an exponierten Stellen weht ein kräftiger Wind.

Nach 1 ½ Stunden sind wir wieder zurück. Auf dem PP schwatzen wir mit einem Franzosen, der gestern Abend neben uns gestanden hat. 

 

Danach geht es weiter nach Honningsvag in den Rema1000. Wir müssen unsere Vorräte wieder aufstocken. Das dauert immer ein wenig. Die Rema1000 sind gross und so gibt es immer eine teilweise Sucherei. Dafür haben sie fast alles. Nach dem Verstauen fahren wir auf der E69 immer südwärts. Die Landschaft ist grandios. Unten bei Olderfjord biegen wir in Richtung Alta ab. Bald steigt die Strasse wieder an und wir queren eine weite Hochebene. Hier oben ist, obwohl nur etwa 250m ü.M. noch immer Winter. Alta erreichen wir gerade zur Rushour. Das ist vergleichbar mit dem Feierabendverkehr in Aesch.  

Unseren Schlafplatz finden wir ca. 25km südlich von Alta. Helene hat ihn in der App gefunden. Es ist ein ziemlich neuer an der E6 gelegener Rastplatz, der Platz für ein paar Wohnmobile hat. Der Platz ist ungefähr 100m von der Strasse weg und ist ganz ok. Hier bleiben wir heute Nacht.

 

Freistehplatz auf dem Rastplatz an der E6, 

Offenbar neuer Rastplatz, etwa 100m von der Strasse

Koordinaten: N69.9727 O23.1076

Plätze: ca. 10

Dreiundzwanzigster Tag, Mittwoch 25. Mai 2022

 

Heute hatten wir eine wunderschöne Fahrt. Sie führte den vielen tiefblauen Fjorden entlang, die immer noch von weissen Bergen eingerahmt werden. 

Wir werden durch heftige Böen, die kräftig an unserer Zora zerren und rütteln aufgeweckt. Es sind Fallwinde, die von den winterlichen Hochebenen herunter stürzen. Die Zeit ist gerade richtig um aufzustehen. Der Platz war ruhig und wir haben gut geschlafen. Nach einem Schwatz mit unseren Nachbarn, die aus Frankfurt kommen, fahren wir los. Wir gondeln gemächlich dahin und machen allen schnellen Fahrzeugen artig Platz. Vor allem die LKW’s lassen wir immer schnell vorbei. Die sind ja nicht zu ihrem Vergnügen unterwegs. Plötzlich steht eine Gelbweste mitten auf der Strasse und winkt uns auf einen Parkplatz. Da sehen wir wochenlang keinen einzigen Polizisten und laufen nun in eine Kontrolle. Die machen hier doch tatsächlich kurz nach Mittag eine Alkoholkontrolle. Das Ergebnis ist negativ, logisch ich trinke ja nie Alkohol. Dann dreht der Polizist meinen Fahrausweis längere Zeit in seinen Händen und fragt schliesslich wo denn das Ablaufdatum sei. Ich muss ihm erklären, dass Schweizer Fahrausweise kein Ablaufdatum hätten. Die Antwort wird akzeptiert und wir dürfen weiter.

Später in Olderdalen gehen wir zum ersten Mal in Norwegen auf eine Fähre. Sie führt uns von Olderdalen hinüber nach Lyngseidet. Eigentlich sollte mit dem neuen «Autopass vor Ferje» dem Erfassungssystem für die Fähren alles automatisch ablaufen. Offenbar funktioniert auch in No nicht alles perfekt. Ein Mitarbeiter der Fähre fotografiert die Nummernschilder. Irgendeine arme Sau darf die vermutlich dann später in ein System tippen. Auf dem Schiff treffen wir auf ein Paar aus der Schweiz. Sie sind aus Lausen und wir sind ihnen mit unserer BL Nummer offenbar aufgefallen. Schliesslich stellt sich heraus, dass sie das gleiche Ziel haben. Auch sie wollen zum Wanderparkplatz von dem die Route zum Blausee startet.

Der PP liegt wunderschön. Zahlen muss man mit Easy Park. Das funktionierte bei mir nicht und ich musste die KK in Apple Pay und Easy park aktualisieren. Es ist immer das gleiche Problem, wenn man eine neue KK erhält. Man muss sie in allen hinterlegten Apps aktualisieren. Schliesslich ist auch das geschafft und wir können entspannt den Abend geniessen.

 

PP der Wanderung zum Blausee, 175 Nok mit Easypay

Koordinaten: N69.7583 O19.9556

Plätze: ca. 40

Vierundzwanzigster Tag, Donnerstag 26. Mai 2022

 

Heute beim Zmorge dünke mich, dass die Salami ein wenig seltsam schmeckt. Da ist ein bekannter Geschmack den ich kenne, aber mir fällt nicht ein was es ist. Helene, praktisch veranlagt wie immer, übersetzt mit Deepl den Text auf der Verpackung. Nun es ist alles klar. Es ist eine Salami mit Schaffleisch.

Bald aber packen wir unsere Rucksäcke. Wir wollen heute die Wanderung zum Blausee machen. Vermutlich wird es jetzt immer noch im Frühjahr nichts mit blauem Wasser sein. Dennoch machen wir uns auf den Weg. Nach ca. 10 Min. ist aber mal Schluss. Wir müssen über einen breiten Bach. Eine Brücke gibt es nicht. Es liegen nur ein paar rutschige Bretter über den breiten Bach und diese sind erst noch kräftig überspült. Die Gamaschen, die Einlaufen von Zora. Ich gehe zurück und hole sie. Vermutlich wird das nicht die einzige Stelle bleiben, wo sie hilfreich sein werden.

Nach dem der Bach überwunden ist geht es über weite Geröllfelder sachte nach oben. Das Geröllfeld ist bei heftigem Regen oder im Höhepunkt der Schneeschmelze vermutlich ein ca. 500m breiter Fluss. Der Blausee ist dann wie erwartet zum grössten Teil noch gefroren. Wir denken, dass diese Wanderung vermutlich im Herbst am schönsten ist. Auf dem Rückweg besuchen wir auch noch den Aspevatnet.

Danach beschliessen wir zum Nordende der Halbinsel zu fahren. Auch dort gäbe es eine schöne Wanderung. Der Platz gefällt uns aber überhaupt nicht Er ist sehr eng und nahe bei den Häusern. Zudem ist er sehr voll. Wir ändern unsere Pläne und beschliessen in Richtung Tromsö zu fahren. Vielleicht reicht es noch. Wir fahren zurück bis nach Svensby und setzen dort über den Fjord. Auf der Strasse 91 nach Tromsö sehen wir auf der linken Seite einen grossen Parkplatz. Es keine Verbotsschilder und so beschliessen wir für die Nacht hier zu bleiben.

 

PP an der Strasse 91

Koordinaten: N69.5853 O19.2682

Kosten: keine

Plätze: ca. 15

Fünfundzwanzigster Tag, Freitag 27. Mai 2022

 

Wir haben auf unserem Parkplatz gut geschlafen. Nach uns ist niemand mehr gekommen. Auch von der Strasse war nicht viel zu hören, es herrschte so gut wie kein Verkehr. Heute fahren wir nicht lange. Nach einem kurzen Stück auf der 91 biegen wir auf die E8 nach Tromsö ein. Erste Station ist der Rema1000. Wir haben kein Flüssiges mehr. Das betrifft stilles Mineralwasser und solches mit Kohlensäure. Das Stille brauchen wir zum Kochen. Das Wasser aus dem Tank brauchen wir zum Waschen und Duschen und für den Abwasch. Dann brauchen wir auch Bier für mich und Cider für Helene. 

Die nächste Station ist der PP bei der Eismeer Kathedrale. Die Kathedrale ist leider noch geschlossen. Wie sich später zeigen wird ist das für uns ein Glücksfall. Nun diskutieren wir, ob wir auf den Camping sollen oder PP’s in der Stadt benutzen wollen. Wir entscheiden uns für den Camping der zu unserer Überraschung ausgebucht ist. Dank unserer Autarkie, wir brauchen keinen Strom, dürfen wir auf einen Notplatz. Wieder einmal Glück gehabt. Es gibt in der Stadt keinen weiteren CP. Das Herumtrödeln am Morgen wäre uns fast zum Verhängnis geworden.

Der Weg in das Zentrum dauert zu Fuss ungefähr 40 Min. Wir nehmen den Bus, gemäss Infotafel kann man mit ApplePay zahlen. Der Buschauffeur lässt uns gratis mitfahren. Wir besuchen das Polarmuseum. Hier wird gezeigt wie die ersten Jäger, um 1800 Wende auf Spitzbergen überwinterten. Viele sind zu Beginn an Skorbut gestorben. Das Leben dort war extrem. Auch die Wettrennen, wer zuerst den Pol erreicht ist dokumentiert. Für alle die an diesem Thema interessiert sind lohnt sich ein Besuch.

Danach flanieren wir in der autofreien Zone und besuchen natürlich auch ein Café. Die Kardamon/Vanille Plunder sind riesig und gut. Zurück gehen wir diesmal zu Fuss und schauen nochmals bei der Eismeer Kathedrale vorbei. Beim Ticketkauf bekommen wir mitgeteilt, dass um 16:00 ein Konzert stattfindet. Es ist ein Brassband aus Westnorwegen, die hier zu Besuch ist. Das Konzert gefällt uns sehr. Das Programm ist in den Fotos zu sehen.

Auf dem Rückweg zum CP beginnt es leicht zu regnen. Wir schaffen es aber gerade noch rechtzeitig. Wir beschliessen, noch einen weiteren Tag zu bleiben. Das haben wir heute bei der Ankunft gleich reserviert. 

Am Abend erledige ich noch Banksachen wie im eBill Rechnungen frei geben, Geld auf die Revolut Karte überweisen usw..
Jetzt ist es schon wieder 23.30 Uhr und immer noch taghell.

 

 

CP Tromsö

Koordinaten: N69.6483 O19.0148

Kosten: NOK 325 bis 470

Plätze: ca. 60

Services: Küche, Waschen, WC, Duschen, V/E

Guter Platz alles gut unterhalten

Sechsundzwanzigster Tag, Samstag 28. Mai 2022

 

Einen faulen Tag ziehen wir heute ein. Nach einem langen Schlaf geniesse nwir ein ausgiebiges Zmorge und beobachten das Treiben auf dem CP. Selbstverständlich werden die Geschehnisse von uns ausgiebig kommentiert und genüsslich kommentiert. Besonders die Frischwasser Tankstelle ist interessant. Hier müssen, besonders die grossen entweder rückwärts ran oder vorwärts rein und rückwärts raus. Wäre alles kein Problem, wenn nicht immer die Wartenden, im Wege stünden.

Am Abend, so um 19:30 machen auch wir uns auf. Aber zu Fuss, das Ziel ist die Talstation der Seilbahn auf den Fjellheisen, Tromsö’s Hausberg. Wir beginnen, uns der Mitternachtssonne anzupassen. Am Abend und während der Nacht ist das Licht wärmer als am Tag und bewirkt eine schöneres Ambiente. Auch zum Fotografieren ist das viel besser.

Die Seilbahnpreise sind gesalzen. Eine Personen (Seniorentarif) zahlt für retour (2 x 4 Min.) 22 Stutz. An den Seniorentarif kann ich mich noch immer nicht gewöhnen. Zum Glück denkt Helene immer daran. Die hat da aber auch schon mehr Routine, sie ist ja schon länger pensioniert.

Die Aussicht von oben auf Tromsö und die umgebenden Fjorde ist traumhaft schön. Wir machen ein paar Bilder. Einfach ist es nicht. Die Sonne steht genau hinter Trömsö und ist von hier oben aus immer noch hoch. Wir gehen in die Beiz. Die ist wie die Bahn bis 23:00 in Betrieb. Wir genehmen und einen Rentier Burger. Die Küche ist überraschend gut. Später wir nochmals fotografiert. Die Sonne ist weiter in Richtung Norden gewandert. Auch das ist total ungewohnt. Nun ist das Licht noch ein wenig besser. Später kurz vor Betriebsende schweben wir wieder ins Tal. Nach einer halben Stunde Fussmarsch sind wir wieder beim CP

 

CP Tromsö

Koordinaten: N69.6483 O19.0148

Kosten: NOK 325 bis 470

Plätze: ca. 60

Services: Küche, Waschen, WC, Duschen, V/E

Guter Platz alles gut unterhalten

Siebenundzwanzigster Tag, Sonntag 29. Mai 2022

 

Aufbruch, wir verlassen heute Sonntag das noch verschlafene Tromsö. Der Versuch in einem Rema1000 unsere Vorräte aufzustocken scheitert kläglich. Die Läden haben hier Sonntags geschlossen. Etwas, was wir hier oben schon lange nicht mehr erlebt haben. Dafür füllen wir wieder einmal unseren Tank und da es hier auch eine Adblue Zapfsäule hat füllen für auch das wieder auf. Der Adblue Verbrauch liegt bei uns bei ca. 1,9l/1000km. Das ist relativ wenig, wenn ich höre was andere Fahrer so brauchen. Einer hat mal von 5l geredet. Vermutlich ist das unserer zurückhaltenden Fahrweise zu verdanken.

 

Gestern Abend haben wir noch ein wenig auf der Seite von nordlandblog.de gestöbert und einen Hinweis auf die Insel Sommaroy gefunden. Das liegt in der Nähe der Fähre bei Brensholmen. So queren wir die schöne und auch gebirgige Insel Kvaloya. In Sommaroy gibt es auch einen neuen CP. Der SP liegt landschaftlich ein wenig schöner ist auch ein wenig teurer. Der CP liegt aber auch schön und das Service Gebäude ist auch besser. Personal ist keines da. Man löst ein Ticket am Automaten und sucht sich dann einen Platz.

Am Nachmittag schreibe ich das Tagebuch von gestern. Dadurch, dass wir nun oft am Abend unterwegs sind, verschieben sich die Einträge manchmal um einen Tag. Später sitzen wir an der Sonne, ja auch bei im Norden ist es inzwischen warm geworden. 

Um ca. 20.00 machen wir uns auf zu einer Wanderung auf den Nordkollen (216m) Es geht gleich zu Beginn mehr oder weniger alles fadengerade hinauf. Auf der ganzen Route liegt ein dickes blaues Tau an dem man sich bei Bedarf hochziehen kann. Nötig ist das aber eigentlich nicht. Nach 40 Min. sind wir schon oben und geniessen die Aussicht. Den Abstieg gehen wir über eine andere Route. Als wir dem Strand entlang zurück zum CP gehen beobachten wir neben überall präsenten Möwen auch Oystercatcher, Eiderenten und auch Schneehühner. Eine Kombination, die wir so noch nie beobachten konnten. Um 23 Uhr sind wir wieder zurück.

 

CP Sommaroy

Koordinaten: N69.6463 O18.0049

Kosten: NOK 200 ohne Strom Nebensaison, sonst 270

Plätze: ca. 50

Services: Küche, Waschen, WC, V/E, Dusche 10Kronen am Automaten in der Dusche

Guter Platz alles ebene Plätze,