Woche 5

Achtundzwanzigster Tag, Montag 30. Mai 2022

 

Nach der Wanderung von gestern am späten Abend, schlafen wir ein wenig aus. Trotzdem fahren wir um 10 Uhr los. Heute wechseln wir hinüber auf Senja. Wir wollen rechtzeitig dort sein. Wir reservieren die Fähren nie, ich bin mir gar nicht sicher ob das überhaupt geht.

Die Überfahrt dauert diesmal 45 Min. Wir sonnen uns auf dem Deck. Auf der anderen Seite, in Botnhamn auf Senja gehen als erstes Einkaufen. Die Idee haben offenbar fast alle Wohnmobilisten, die auf der Fähre waren. Der kleine Laden ist brechend voll. Wir finden hier alles was wir brauchen. Obwohl die Joker Läden nicht so gross sind wie z.B. ein Rema1000, haben sie alles was man braucht.

Helene hat einen Platz an einem Strand entdeckt, auf dem man mit dem Womo stehen und auch über Nacht bleiben darf. Camping Verhalten ist nicht erlaubt. Das ist auch gut so, denn sonst wäre der PP für die Strandbesucher die auch sehr zahlreich, sind, blockiert. Die Fahrt ist abwechslungsreich. Wäre da nicht das Meer mit seinen Fjorden, könnte man meinen man sei in der Schweiz. Gewöhnungsbedürftig sind die engen Tunnel. Kreuzen ist oft nicht möglich. Dann muss einer zurück bis zur nächsten Felsnische. Das können dann schon mal 100 bis 200m sein. Mögliche Kandidaten für entgegenkommenden Verkehr sind beileibe nicht nur PKW’s. Grosse LKW mit Anhänger oder Linienbusse sind auch unterwegs. Da sind wir froh um unsere relativ kleine rote Zora. Mit einem grossen Teilintegrierten wird das dann sehr mühsam. Da passt man nur mit Mühe in eine Nische.

Auf dem Platz angekommen, faulenzen wir durch den Nachmittag, essen früh Znacht und legen uns um 19 Uhr ins Bett. Um 22 Uhr fahren wir dann aber wieder los. Wir wollen auf den Hesten, einen 560m hohen Berg der eine schöne Sicht auf die NW Wand des Segla bietet. Wie so oft in Norwegen führt die Route einfach gerade hinauf und ist entsprechend steil. Den Gipfel erreichen wir aber nicht. Etwa 30Hm unterhalb kehren wir um. Wir haben sicherheitsmässig kein gutes Gefühl mehr. Das Gelände ist dort sehr steil, die Schneereste beinhart gefroren und auch dort wo kein Schnee liegt ist nur die oberste Schicht aufgetaut. Entsprechend schmiert ist der Untergrund. Die gute Sicht haben wir ja und so sind wir dennoch zufrieden. Um halb vier Uhr morgens treffen wir wieder an unserem Strand ein und legen uns ins Bett.

 

PP im Ersfjord

Ein grosser PP der auch von vielen PKW benutzt wird, Übernachten im Womo erlaubt, kein Camping verhalten gestattet

Koordinaten: N69.4877 O17.3944

Kosten: 0.00

Plätze: ca. 10

Services: WC wird aber von den vielen Gästen am Strand stark frequentiert und ist meistens besetzt

Guter Platz alles ebene Plätze, 

Neunundzwanzigster Tag, Dienstag 31. Mai 2022

 

Nach unserer Wanderung während der Nacht sind wir erst spät am Vormittag aufgestanden. Unternehmen tun wir heute nichts mehr. Wir haben zwar diskutiert, ob wir abends weiterfahren sollen. Das haben wir dann aber wieder verworfen. Zum Gryllefjord, wo wir die Fähre nach Andenes nehmen wollen, ist es nur eine gute Stunde Fahrt. Der Platz wo wir jetzt stehen, ist am Abend wegen des Strandes zwar stark frequentiert, stört aber nicht. Wir schlafen ja auch nicht und später legt sich der Trubel dann wieder.

So bringen wir unsere Stühle an den Strand und geniessen die Sonne. Wären da nicht die schroffen Gipfel rings um den kleinen Fjord, könnten wir auch in der Bretagne oder Normandie sein. So geht der Tag beschaulich vorbei. Viel mehr zu sagen gibt es heute nicht. Fotos habe wir am Strand keine gemacht und so wird das nun ein ziemlicher dünner Bericht. Ist eben so. ;-)

 

PP im Ersfjord

Ein grosser PP der auch von vielen PKW benutzt wird, Übernachten im Womo erlaubt, kein Camping verhalten gestattet

Koordinaten: N69.4877 O17.3944

Kosten: 0.00

Plätze: ca. 10

Services: WC wird aber von den vielen Gästen am Strand stark frequentiert und ist meistens besetzt

Guter Platz alles ebene Plätze, 

Dreissigster Tag, Mittwoch 1. Juni

 

Wir verlassen den PP heute relativ früh. Wir wollen zur Fähre in Gryllefjord, die uns zur nächsten Insel Andoya führt. Unterwegs hat es diverse schöne und bekannte Viewpoints. So rechnen wir grosszügig Reserve ein was zu einer früht Abfahrt führt. Die Strecke nach Gryllefjord hält was sie verspricht. Die Strasse führt uns an türkisfarbenen Stränden entlang, dann geht sie hoch über einen kleinen Pass mit einem immer noch gefrorenen See und mit Schnee bedeckten Bergen.

Am Fährterminal stehen schon einige Fahrzeuge. Der Zufall will es, dass wir uns gerade hinter Kai’s Zottl von TravelCampingLiving einreihen. Wir schauen seine Filme regelmässig auf YT und so freut es uns natürlich, dass wir ihn im richtigen Leben kennenlernen können. Neben uns steht der Pössl eines Paares aus Deutschland. Sie machen mit ihrem Fahrzeug die erste Reise. Im Gespräch geht die Wartezeit schnell vorbei.

Die Fähre fährt nur im Sommer und ist in erster Linie auf die Touristen ausgelegt und entsprechend teuer. Ohne Rabattsystem wie «Autopass for Ferje» kostet die Fahrt Fr. 160.  Allein hier sparen wir mit dem System hier Fr. 80.-. Die Überfahrt ist, obwohl sie fast eineinhalb Std. dauert, kurzweilig.

In Andenes besuchen wir wieder einmal einen Rema1000 und stocken unsere Vorräte auf. Anschliessend fahren wir wieder dem Meer entlang bis nach Bleik. Dort wollten wir heute Nacht auf den Berg Matinden wandern. Wir haben aber wegen der starken Winde Zweifel, ob das wirklich angenehm sein wird. Der CP Betreiber sagt uns, dass die Winde am nächsten Abend viel weniger stark wären und das es besser wäre erst erst dann zu gehen. Wir folgen dem Rat und lassen es heute bleiben. Abends um 22 Uhr können wir mit dem Fernglas Seeadler beobachten. Leider sind sie für gute Fotos zu weit weg. Wir bleiben nun mal sicher für zwei Nächte hier.

 

CP Bleik

Koordinaten: N69.2758 O15.9643

Kosten: 335 NOK

Plätze: ca. 30

Services: WC, Dusche muss mit Münzen gefüttert werden, 

Waschen ist möglich aber teuer

Tolle Lage direkt am Strand 

Einunddreissigster Tag, Donnerstag 2. Juni 2022

Spät am Vormittag wachen wir heute auf. Offenbar hat es wieder einen guten Schlaf gebraucht. Wir haben den Tag/Nacht Rhythmus ein wenig durcheinander gebracht. Das Wetter ist heute noch besser. Wir machen einen längeren Spaziergang dem längsten Sandstrands Norwegens entlang. Darauf erholen wir uns im Café im idyllischen und beschaulichen Dörfchen Bleik. Der Kaffee ist so lala, wie üblich hier aus einer Thermoskanne. Dafür ist die Glacé und der Kuchen Spitze.

Am späteren Vormittag gab es auf dem CP Zoff wegen zweier Drohnen. Das alles wegen zweier erwachsener Männer, die ihr Hirn nicht gebrauchten. Zuerst startete einer seine Mavic pro auf dem CP. Schon das ist ein Nogo ruft bei vielen Campern ein Stirnrunzeln hervor. Gesagt hat aber keiner was. Dann dachte sich ein Anderer, wenn der kann dann darf ich auf. Also startet er seine Mini 2 und fliegt nicht sehr hoch über den Strand. Es kommt wie es kommen musste. Die zahlenreichen Oystercatcher greifen die in ca. 20m Höhe fliegende Drohne an. Etwa 6 Vögel attackieren die Drohne. Er holt sie aber nicht sofort herunter. Da flippt mein Nachbar aus. Schreitet hin zum «Drohnenpiloten» und staucht ihn zusammen. Ein kleiner Miniauflauf ist die Folge. Offenbar ist die Fliegerei auch im Dorf nicht unbemerkt geblieben. Der CP Betreiber hat dann auch noch in Begleitung der Polizei einen Kontrollgang gemacht. 

Am Abend brechen wir auf zum Berg Matind 403m. Es ist eine wunderschöne Wanderung. Nach den fast 2 Km dem Strand entlang führt der Weg durch einen dichten Birkenwald. Die knorrigen Bäumchen sind fast alle nur etwa 3m hoch. Wir könnten hier auch im Auenland sein. Dann geht es aber steil hinauf und weiter über eine wundervolle Hochebene. Die Aussicht auf dem Gipfel ist Spitze. Wir bleiben längere Zeit dort oben und geniessen die Stimmung. Es ist, obwohl fast Mitternacht, ein ständiges Kommen und Gehen. Auch viele Norweger sind unterwegs. Die Mitternachtssonne gefällt uns sehr gut. 

Wieder zurück auf dem CP verstauen wir leise unser Material und legen uns zufrieden in die Koje.

.

 

CP Bleik

Koordinaten: N69.2758 O15.9643

Kosten: 335 NOK

Plätze: ca. 30

Services: WC, Dusche muss mit Münzen gefüttert werden, 

Waschen ist möglich aber teuer

Tolle Lage direkt am Strand 

Zweiunddreissigster Tag, Freitag 3. Juni 2022

 

Wir verlassen Bleik und fahren auf der jetzt noch einsamen Fv976 in Richtung Süden. Das Wetter hat leider umgeschlagen. Das schöne Sommerwetter ist vorläufig Geschichte. Wir halten immer wieder an und bummeln gemächlich südwärts.

Von Risoyhamn an sehen wir uns langsam nach einem Schlafplatz um. Wie üblich dauert es eine Weile, bis wir etwas finden, das uns auch passt. Ein kleiner Weg führt in einem sehr spitzen Winkel von der Strasse weg hinunter ans Ufer des Fjordes. Es ist 16 Uhr, ich hole ein wenig Schlaf nach, ein Apéro muss auch sein. Nach dem Nachtessen besucht uns ein Oystercatcher. Genüsslich putzt er sich in einer Gumpe bevor er wieder verschwindet. Bei schönem Wetter wäre der Platz super. Andere Besucher berichten von Robben und Seeadler die sie hier gesehen hatten.

Morgen werden wir direkt hinunter nach Moskenes fahren. Dort hat es einen CP, den wir als Basis für den südlichen Teil der Lofoten benutzen wollen. Mal sehen, ob dort noch freie Plätze vorhanden sind.

 

 

Freistehplatz

Koordinaten: N68.7630799 O15.4633339

Kosten: -

Plätze: 2

Services: keine

Nur Kawa oder kleiner

Dreiunddreissigster Tag, Samstag 4. Juni 2022

 

Wir verlassen unseren schönen SP bei leichtem Regen und Nebel. Der SP wäre bei schönem Wetter super, aber wie das so ist bei miserablem Wetter, es relativiert sich eben doch ein wenig ins Negative. Das trifft auch auf die eigentlich landschaftlich wunderbare Strecke zu, die wir nun fahren. Die Berge sind im Nebel. Wir fahren nach Lödingen. Dort haben wir in der App einen SP gefunden, auf dem wir das mehrere Tage dauernde miserable Wetter aussitzen wollen. Das Ziel wären eigentlich die südlichen Lofoten gewesen. Es wäre aber schade, die Route einfach ohne Rücksicht auf das Wetter ab zu spulen. Gesehen hätten wir nicht viel. Die Regenzone sieht in der App «Stormradar» beeindruckend gross aus. 

So stehen wir nun hier in Lödingen. Im ansässigen Vinmonopolet haben wir uns drei Flaschen Wein besorgt. So sind wir nun gut gerüstet für die nächsten Tage. Während ich hier für das Tagebuch schreibe prasselt der Regen auf unsere Rote Zora und wäscht den Dreck wieder einmal gründlich hinunter. Immerhin hat das Schiffwetter so doch noch etwas Gutes. Beklagen wollen wir uns aber nicht. Die Regentage in den letzten fünf Wochen können wir an einer Hand abzählen. Wenn Morgen das Wetter wirklich so wie angekündet ist, wird der nächste Bericht kürzer werden ;-)

 

SP Lödingen

Koordinaten: N68.4123 O16.0083

Kosten: 250 NOK ohne Strom, +40 für Strom

Plätze: 40

Services: WC, Dusche/Waschen (kostenpflichtig), V/E

 

Vierunddreissigster Tag, Sonntag 5. Juni 2022

 

Heute wird es ein kurzer Bericht. Wir haben ausgiebig geschlafen. Der Sturm zerrte und rüttelte an der Zora während der Regen unaufhörlich an die ihre Wände peitschte. Sie ist nun wieder ordentlich sauber. Wir haben sie erst am späten Abend verlassen, Das Wetter wird nun allmählich besser und es herrschen wieder normale norwegische Verhältnisse.

Morgen werden wir wieder weiterfahren, wohin genau werden wir dann sehen. Das war es schon für heute.

 

SP Lödingen

Koordinaten: N68.4123 O16.0083

Kosten: 250 NOK ohne Strom, +40 für Strom

Plätze: 40

Services: WC, Dusche/Waschen (kostenpflichtig), V/E