Woche 8

Neunundvierzigster Tag, Montag 20. Juni 2022

 

Wir verlassen Alesund zeitig. Der CP auf der Insel Runde ist sehr beliebt. Man sollte dort unbedingt vor 12.00 ankommen. Wir sind gut dran und haben mehr als genug Zeit für die 90km. Die Route. Überwindet das Wasser bis zur Insel entweder durch Tunnel oder Brücken. Das letzte Stück ist ziemlich eng.

 

Beim Einchecken buche ich gleich noch eine Bootsfahrt um die Insel. Das Meer ist ruhig und denke, dass das auch für mich geht. Das Problem ist nur, dass das Wetter nun schnell ändert und das Meer immer rauer wird. Auch ist es nur ein sehr kleines Boot. Mehr als 12 Gäste jkönnen nicht mitfahren. Es kommt wie es kommen musste ich werde übel seekrank und hänge längere Zeit an der Reeling. Zum Glück ist der Magen leer. Fotos gelingen auch ein paar wenige. Für gute Bilder ist das Meer aber viel zu rau. Das Boot schaukelt heftig und wir haben zeitweise Mühe sitzen zu bleiben. Wir sehen einen Seeadler, Lummen, Papageientaucher und Alken. Zum Schluss fahren wir unter einem grossen Schwarm Basstölpel durch. Ein seltenes Phänomen wie uns der Bootsführer erklärt. 

Am Abend steigen wir hinauf zu einem Punkt an dem die Papageientaucher ihre Höhlen haben. Leider wird das Wetter immer schlechter. Der Sprühregen ist kein grosses Problem. Schlimmer sind die heftigen Böen, die einen fast aus dem Stand reissen. Da das lange Objektiv ruhig zu halten ist schwierig. Es gelingen uns aber doch ein paar passable Bilder.

 

CP Goksoyr

N62.4041 O056243

Kosten: 210 NOK 

Services: WC, Duschen, Strom, V/E

Plätze: ca. 40

Service Gebäude klein, unbedingt vor 12.00 da sein

Fünfzigster Tag, Dienstag 21. Juni 2022

 

Der Regen hat ja schon gestern Abend, beim Abstieg vom Puffin Foto Spot begonnen. Heute Morgen um beim Aufstehen am späten Vormittag regnet es immer noch heftig und das hält bis um drei Uhr am Nachmittag an, Verbreingen die Zeit mit Fotos von gestern anschauen, Blog schreiben und lesen.

Am späteren Nachmittag wird das Wetter besser und so machen wir uns wieder auf. Diesmal wollen wir die ganze Runde machen. Es geht zuerst wieder auf dem befestigten Weg steil hinauf. Bei der ersten Kreuzung biegen wir gegen Westen ab. Morastig führt der Pfad weiter. Der Rewgen hat alles völlig aufgeweicht. Der Hügel könnte gerade so gut auch in Schottland stehen. Auf dem höchsten Punkt im Westen sehen wir weit herum. Tief unten sehen wir die Basstölpel ihre Kreise fliegen.

Von diesem Punkt aus steigen wir immer am Rand der hohen Klippen in östlicher Richtung ab und wandern hinüber zum Puffin Hang. Dieser ist schon gut besetzt, aber wir können uns noch in die vorderste Reihe zwängen. UIns gelingt eine Reihe guter Bilder. Die Verhältnisse sind viel besser als gestern und so hat es auch viel mehr Vögel. Nach einiger Zeit ziehen wir uns wieder zurück und machen Platz. Irgendwann beginnen sich die Bilder zu wiederholen.

 

Im Abstieg entdeckt Helene einen grossen Skua im Gras. Bald sehen wir noch weitere. Die brüten hier offenbar. Schliessich entdecken wir auch ein Nest. Das Weibchen ist offenbar am Brüten, das Männchen hält Wache. Als wir endlich wieder bei der Zora eintreffen, ist der Abend schon weit fortgeschritten. Nachtessen kosten, Fotos auf den Laptop kopieren, Sicherungskopien machen, Blog schreiben und schon ist es wieder Mitternacht. Morgen werden wir den Platz verlassen. Es wird in Richtung Geiranger weitergehen.

 

CP Goksoyr

N62.4041 O056243

Kosten: 210 NOK 

Services: WC, Duschen, Strom, V/E

Plätze: ca. 40

Service Gebäude klein, unbedingt vor 12.00 da sein

Einundfünfzigster Tag, Mittwoch 22. Juni 2022

 

Nach zwei schönen Tagen verlassen wir Runde wieder. Uns hat es hier gut gefallen, wir werden hier sicher wieder einmal vorbeikommen. Nun ist aber Zeit zu gehen. Wir fahren in Richtung Geiranger, dem bekannten Touristen Hotspot. 

Wir fahren aber nicht den direkten Weg über die E39. Dort wo die 654 von Runde herkommend auf die 61 trifft biegen wir südwärts ab und fahren auf der 61 südwärts bis Bryygja. Dann wieder ostwärts auf der E15 dann noch ein kurzes Stück auf der E39 bis zum Camping Nesjartun hinter Mogrenda. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich, das betrifft die Landschaft und das Wetter.

Dass wir heute nur bis zum Camping fahren haben wir auf einem idyllischen PP an der E15 beschlossen. Wir sind beide noch ein wenig müde von den abendlichen Vogelbeobachtungen. Da waren wir jeweils um ca 21.00 zurück, dann wurde gekocht, gegessen, Foto auf den Computer kopiert und teilweise auch schon gesichtet. Da wurde es an beiden Abenden jeweils 0.30 bis wir in die Koje kamen.

So stört es uns heute nicht, als wir schon am frühen Nachmittag auf dem CP eintreffen. Wir bekommen einen schönen Platz ganz oben am Hang, denn dort sind die Plätze die keinen Strom brauchen. Leider fällt das draussen sitzen buchstäblich ins Wasser. Wir erholen uns trotzdem gut. Morgen soll es weiter in Richtung Geiranger gehen. Es ist eine Fährverbindung auf der Karte eingezeichnet. Mal sehen, vielleicht kommen wir so zu einer Schifffahrt durch den Geiranger Fjord.

 

 

CP Nesjartun

N61.9045 O06.1262

Kosten: 230 NOK ohne Strom

Services: WC, Duschen, Strom, V/E kein Grauwasser Dump

Plätze: ca. 20

Service Gebäude klein, 

Schöner Platz für eine Nacht

Zweiundfünfzigster Tag, Donnerstag 23. Juni 2022

 

Heute wollen wir nach Geiranger und von da über die berühmte Trollstigen nach Andalsnes. Das Wetter ist wieder nicht so prickelnd. Es hat die ganze Nacht geregnet, der Wetterbericht ist aber vielversprechend. 

Seltsamerweise herrscht heute gar nicht so viel Verkehr. Wir fahren auf der E39 bis nach Grodas und biegen dort auf die 60 ab. Wir könnten auch durch das Berneroberland fahren. So ähnlich sieht die Gegend aus. Das Wetter ist inzwischen richtig gut geworden und wir machen viele Fotostops. Ein Stop ist bei der Hornindal Brücke, eine 200 Jahre alte Steinbrücke. Der Verkehr geht heute über eine neue Brücke gleich daneben.

In Hellesylt wollen wird auf die Fähre. Bei der Anfahrt macht mich ein Check-In Häuschen stutzig. Das ist eigentlich völlig unüblich. Dann die Frage, ob wir reserviert hätten. Hatten wir nicht, kein Problem war die Antwort. Dann wollte der Typ 1090 NOK. Ich fragte, ob das dann nicht über die Ferjekort laufe und 50% Rabatt gäbe. Nein, lautete die Antwort. So verzichten wir auf die Überfahrt. Aber 100 Stutz für 1 ½ Fahrt ist uns dann doch zuviel. Zum Vergleich, die Überfahrt von Gryllefjord nach Andenes kostet ohne Rabatt 750 NoK und dauert eine halbe Stunde länger und mit der Karte hat man erst noch 50% Rabatt.

So fahren wir auf der 60 bis Stranda, wie schon gewohnt eine schöne Route, und nehmen dort die Fähre nach Liabygda. Er läuft wieder alles wie gewohnt. Bei Linge stossen wir wieder auf unsere geplante Route und fahren auf der 63 in Richtung Andalsnes. Es geht in die Höhe und oben, schon in der Nähe des Trollstigens, glauben wir auf einer Passfahrt in der Schweiz zu sein. Es liegt noch massenhaft Schnee und der See oben am höchsten Punkt ist noch gefroren. Am Trollstigen Viewpoint machen wir, wie sich das für richtige Touris gehört, einen Halt. Die Trollstigen sind eine gewöhnliche Passstrasse. Vergleichbar mit dem oberen Teil der Grimselpasstrasse. Eigentlich nichts besonderes, ausser vielleicht der Umstand, dass es einige Stellen hat an denen grosse Fahrzeuge nicht kreuzen können und dass diese nicht immer gut einsehbar sind. So muss ich wegen eines grossen Reisebusses auch etwa 100m zurückfahren. Das imposante in dieser Ecke sind die grossen Wasserfälle, die es dort hat.

Die restliche Fahrt nach Andalsnes ist kurz. Auf dem PP suchen wir uns einen Platz. Zahlen können wir mit Easy Park. Diese Bezahl App kann man in Norwegen sehr oft anwenden. Wir finden das eine gute Sache. Danach schauen wir uns nach einem Restaurant für das Abendessen um, finden aber nichts was uns zusagt. So besorgen wir uns in einem Vinmonopolet ein paar Flaschen Wein und kochen selber. Die paar Flaschen müssen natürlich für mehrere Abende reichen.

Gegenüber unserem PP wummern die Aggregate des MSC Schiffs Magnifica. Zum Glück läuft es um 21 Uhr aus und wir werden eine ruhige Nacht haben.

 

 

PP Andalsnes

N62.5666 O07.6927

Kosten: 175NOK / 24h 

Services: keine

Plätze: ca. 40

Geht für eine Nacht

Dreiundfünfzigster Tag, Freitag 24. Juni 2022

 

Heute haben wir eine Premiere. Wir stellen Tische und Stühle auf und können draussen an der Sonne Z’mörgele.  Der Tag ist wieder prächtig. Beim Wegfahren entdecken wir eine Tankstelle an der wir das V/E erledigen können. Dort stehen auch ein belgisches Paar mit einem Expeditionsmobil. Als sie sehen, dass wir eine TTT haben, fragen sie nach unseren Erfahrungen. Bereitwillig erklären wir ihnen das System. Wir entwickeln uns zusehends zu TTT Botschaftern. Ich habe während unseres Trips mindestens schon 5 mal die Vorteile an Interessierte weiter gegeben.

An der Trollstigen halten wir nicht mehr an. Schon um 10 Morgens ist der PP  voll. Die Strasse hinunter nach  Stranda hat noch viele andere wundervolle Plätze. Nach einer kurzen Überfahrt über den Norddalsfjorden steht die nächste Passfahrt an. Sie führt hinüber nach Geiranger. Wieder eine tolle Strecke, vor allem das letzte Stück hinunter nach Geiranger ist teilweise eng. Geiranger selbst ist unserer Meinung nach nicht sehenswert. Wir haben gar nicht angehalten. Im Hafen lag gerade die Aida vor Anker und die 3000 Passagiere überfluten den kleinen Ort. Das erklärt auch die grosse Anzahl von Reisebussen auf den engen Passtrassen.

Von Geiranger aus fahren wir auf der E15 südwärts. Im unteren Teil ist das Kreuzen mit den grossen Bussen manchmal ein wenig tricky. Die Chauffeure haben das aber gut im Griff. Oben auf etwa 1000m Höhe hat es noch eine mautpflichtige Strasse hinauf nach Dalsnibba. Einem auf 1500 gelegenen Aussichtspunkt, der einen Blick bis hinunter nach Geiranger gewährt. 270 NoK müssen wir für die 5Km und 500Hm hinblättern. Es lohnt sich aber.

 

Als wir wieder unter auf der E15 sind, beginnen wir uns nach einem Schlafplatz umzusehen. Helene findet einen super gelegenen Freistehplatz. Einer der Schönsten die wir bisher gefunden hat. Direkt an einem See gelegen und immer noch schneebedeckte Berge ringsum. Hier bleiben wir für die Nacht.

 

 

Freistehplatz an der E15 am Breiddalsvatnet

N62.024818 O07.568976

Kosten: -

Services: keine

Plätze: ca. 3

Schöner Platz, etwas 40m weg von der Strasse

Vierundfünfzigster Tag, Samstag 25. Juni 2022

 

Wir haben die Zeit an diesem schönen Platz genossen. Leider manifestiert sich da aber auch immer ein Problem. Zuerst standen wir alleine. Nach zwei Stunden sind noch weitere vier Camper dazu gekommen. Das ist schlecht. Wenn ein Auto irgendwo steht interessiert das in der Regel niemanden. Stehen aber grössere Gruppen von Wohnmobilen an der Freistehplätzen zusammen, sieht man das nicht gerne. Viele wissen das leider nicht. Es ist bezeichnend, dass von den vier  Womo’s, die später kamen, drei Mietmobile waren. Der fünfte war ein PW aus Tschechien. Die haben im Auto geschlafen.

 

Wir fahren weiter bis Lom, einem kleinen touristischen Ort. Dort biegen wir auf die Fv55 ab, die über das Sognefjell führt. Oben auf der Hochebene liegt noch viel Schnee. Langsam aber sicher müssen wir uns eingestehen, dass wir die vorgesehenen Wanderungen nicht machen können. Über 800m liegt einfach noch zu viel Schnee. Wir haben mehrere Gruppen gesehen die immer noch mit Tourenski unterwegs waren.

 

Dafür ist die Landschaft entlang der Route grossartig. Es herrscht ein hochalpines Ambiente. Es könnte fast auch in der Schweiz sein. Einzig die mächtigen Flüsse und die Weite passen nicht zur Schweiz.

 

Heute stehen wir auf einem kleinen aber feinen CP in Hafslo. Es ist zwar ein wenig eng, dafür sind aber die Servicegebäude in einem erstklassigen Zustand. Der Preis ist auch in Ordnung. Wir haben uns einige angesehen die wesentlich teurer sind. Morgen Sonntag werden wir auf der Fv55 weiter gegen Westen fahren. Da wir die Wanderungen abgeschrieben haben, schauen wir uns Norwegen von der Strasse aus an.

 

 

CP Lyngmo in Hafslo

N61.3075 O07.2151

Kosten: 310 NKR ohne Strom

Services: WC, Duschen, Küche, Strom

Plätze: ca. 10

Schöner Platz, klein, gehört zu christlichen Jugendorganisation die den Platz während der Sommermonate zur Verfügung stellen.

Fünfundfünfzigster Tag, Sonntag 26. Juni 2022

 

Heute fahren wir bei schönem Wetter dem Sognefjord entlang gegen Westen. Abwechslungsweise wähnen wir uns im Tessin oder im Berner Oberland. Die Strasse führt immer dem Ufer des Sognefjord entlang. Dieser ist riesig, hier ein Zitat aus Wikipedia:

 

Der Sognefjord (norwegisch Sognefjorden)[1] im norwegischen Fylke Vestland ist der längste (205 km) und gleichzeitig der tiefste (1303 m) Fjord Europas und damit weltweit an zweiter Stelle (nach dem Kangertittivaq in Grönland).[2][3] Er verästelt sich in viele kleinere Seitenarme wie zum Beispiel den Aurlandsfjord, den Lustrafjord oder den Nærøyfjord(der schmalste Fjord Europas).

Sein westliches Ende liegt etwa 80 km nördlich von Bergen bei Sygnefest, sein östliches Ende ist Årdalstangen (am Årdalsfjord). Am weitesten zu Wasser vom offenen Meer entfernt ist allerdings Skjolden am Nordende des Lustrafjordes.

 

Nach Mittag entdeckt Helene in der App einen viel versprechenden Platz. Da wir in den letzten Tagen viel gefahren sind und auch viel gesehen haben, beschliessen wir ihn anzusehen auch wenn es noch etwas früh ist. Der Platz ist gut. Der grösste Teil ist Schotter, es hat die überall im Norden präsenten Hüttchen die man mieten kann, Der Ufer des Fjords ist nur etwas 30m entfernt. Wir beschliessen zu bleiben. Es ist mit 22° noch schön warm und wir wollen die Sonne noch geniessen. Gemäss Stormradar soll es nach 17 Uhr stark zu regnen beginnen und das tat es dann auch.

Morgen werden wir weiter nach Süden fahren. In 5 Std Entfernung gibt es zwei mächtige Wasserfälle die wir uns noch ansehen wollen.

 

 

SP Norevikane Fagernes Hyttesenter

N61.1660 O05.7383

Kosten: 150 NKR ohne Strom, mit + 100NKr

Services: keine

Plätze: ca. 10

Schön gelegener Platz, könnte man viel mehr daraus machen