Fussgängerzone in Alsfeld
Montag, 12. Aug. 2024
Endlich geht es los
Heute Montag morgen laden wir unsere letzten Sachen in die Zora. Auch der Frischwassertank muss noch gefüllt werden. Dabei stelle ich fest, dass der Verschluss des Einlasses für das Frischwasser defekt ist. Ich kann ihn zwar mit dem Schlüssel schliessen aber abgeschlossen ist dennoch nicht. So fahren wir zuerst zum Chappuy, um einen neuen Deckel zu besorgen. Der hat aber am Montag geschlossen. Als nächstes versuchen wir es beim Reisemobil Center in Lörrach. Aber auch dort haben sie den Deckel nicht. Erst bei Fritz Berger in Neuenburg werden wir fündig.
Nun fahren wir endlich zügig nordwärts. Dank Claudine kennen wir nun zum Glück auch den Schalter der Klimaanlage. Ohne diese wäre es bei der Aussentemperatur von 35° nicht auszuhalten. Drei Jahre fahren wir nun die Zora ohne zu wissen, dass sie auch eine Klimaanlage hat.
In Alsfeld fahren wir auf den fast vollen Stellplatz. Wir wundern uns über die vielen Womos. OK, er ist mit 5Euro billig.
Nach einer Pause im Schatten auf den Stühlen fläzend, spazieren wir in das Städtchen. Es hat eine schöne Altstadt mit vielen schönen Gebäuden. Leider haben fast alle Restaurants am Montag zu. Eine Beiz mit dem eigenwilligen Namen Kartoffelsack hat aber offen. Sie verfügt zum Glück auch über einen schönen schattigen Aussenbereich. Wie der Name schon sagt, gibt es auf der Karte ausschliesslich Kartoffelgerichte. Das Essen ist gut und wir sind zufrieden.
Die Nacht wird vermutlich unangenehm werden. Jetzt um halb neun steht das Thermometer immer noch bei 28°
Übernachten
Ort: Alsfeld
Typ: Stellplatz (40 Plätze)
Stadtmitte in 10 Min. erreichbar
Koordinaten: 50.7484 9.2790
13. Aug. 2024, Dienstag
Eine lange Fahrt
Gestern Abend kühlte es erst gegen 23.00 Uhr ab. Vorher war an Schlaf nicht zu denken. Aber auch dann noch waren unsere beiden Maxxfan Ventilaren eine grosse Hilfe.
Heute Morgen fahren wir früh los. Das Ziel ist, es bis weit nach Schleswig-Holstein zu schaffen. Die Strecke Kassel - Hannover -Hamburg ist berüchtigt wegen der vielen Baustellen und den daraus folgenden Staus. Wir haben aber Glück und schaffen die lange Strecke ohne grössere Probleme.
Nach Hamburg verlassen wir die Autobahn nach Flensburg und fahren der Nordseeküste entlang hoch. Wir finden ca. 30km nördlich von Husum einen schönen kleinen SP auf einer Wiese. Die Gastgeber sind sehr freundlich und wir fühlen uns hier wohl. Ausser uns ist nur noch ein weiteres Fahrzeug da.
An der Küste wäre es wohl nicht so schön. Die Kommentare für die meisten SP’s dort sind nicht gut. Überfüllt sind sie trotzdem und sehr eng steht man auch noch.
Morgen geht es in einer weiteren Etappe nach Dänemark. Nach den beiden langen Tagen wird diese Morgen kürzer ausfallen.
Übernachten
Ort: Ockholm, altes Pastorat
Typ: Stellplatz (5 Plätze)
Koordinaten: 54.6656 8.8283
14. Aug. 2024, Mittwoch
Über zwei grosse Brücken
Heute lassen wir es gemütlich angehen. Wir verlassen den Platz so im 10 Uhr. Vorher lesen wir bei einem Kaffe die Zeitung. Dann wird der Urinbehälter der BioToi geleert und das Grauwasser abgelassen. Frischwasser tanken wir keines. Wir haben noch genug. Zum Glück ist es nicht mehr so heiss. In der Nacht hatte es sogar mal kurz heftig geregnet.
Nach einem kurzen Abstecher an die Nordseerküste fahren wir auf Landstrassen gegen Norden. Kurz vor der Grenze zu Dänemark fahren wir auf die Autobahn. Und fahren nun zügig in Richtung Kolding. Helene studiert den Wetterbericht. Der ist leider für Dänemark nicht gut. Wir hatten eigentlich geplant bis hinauf in die Region Aalborg zu fahren. Nun ändern wir aber spontan unseren Plan und biegen bei Kolding in Richtung Kopenhagen ab. Kurz vor der langen Storebelt Brücke, die die Insel Fyn mit der Insel Seeland verbindet und Mautpflichtig ist, bin ich gespannt ob unser neuer Transponder funktioniert. Wir haben wegen technischer Aenderungen einen neuen erhalten. Da ist man sich ja nie sicher, ob das alles funktioniert. Nach der Brücke folgt die Mautstelle. Wir fahren langsam hinein und hören erleichtert den „alles-in-Ordnung“ Ton.
Wir fahren weiter über die Insel Seeland, passieren Kopenhagen und dann sind wir schon auf der Öresundbrücke und danach in Schweden. So einfach geht das ;-) In gut 5 Std. fährt man bequem durch Dänemark. Helene hat in der App einen PP bei Ystad gefunden auf dem das Übernachten erlaubt ist. Der Platz ist schon ziemlich voll, als wir ankommen. Die Frontplätze hin zum Meer sind natürlich schon alle besetzt. Aber das ist nicht weiter schlimm. Wir stehen gut in der zweiten Reihe und geniessen den Abend. Morgen wird es weiter in Richtung Vänernsee gehen, falls sich die Pläne nicht wieder ändern.
Übernachten
Ort: Ystad,
Typ: Parkplatz (30 Plätze)
Koordinaten: 55.4248 13.7881
15. Aug. 2024, Donnerstag
Durch schwedisches Farmland
Heute Morgen, beim Aufwachen, trommelt es regelmässig auf unserem Dach. Es regnet wieder einmal aber nur kurz. Als wir später am Vormittag aufbrechen scheint wieder die Sonne. Die Zeit beim morgendlichen Kaffee ist unterhaltsam. Immer wenn Womos ihren Platz in der vorderen Reihe mit Meerblick verlassen, stösst sofort ein eines aus der zweiten Reihe vor und übernimmt den Platz. Ich habe den Verdacht , dass einige bereits hinter dem Steuer sitzen, die Hand am Zündschloss und warten bis einer wegfährt.
Wir fahren heute nordwärts in Richtung der grossen Seen. Fast alles über Landstrassen und nur wenig Autobahn. Grosse, bereits abgeerntete Kornfelder und Wälder prägen die Landschaft. Die Bauernhöfe liegen roten Farbtupfern gleich in der Landschaft. Uns fällt auf, dass diese sehr aufgeräumt und sauber daher kommen. Nicht so wie teilweise in anderen Ländern wo man sich fragt wie da gearbeitet werden soll.
Beim Tanken muss ich mich wieder an die schwedischen Systeme gewöhnen. Steckt man die KK in den Automaten, wird man immer gefragt ob man sich an irgendwelchen Rabattsystem beteiligen will oder sonst irgendeinem Zeug. Das natürlich immer auf schwedisch so das man keine Ahnung hat, um was es überhaupt geht. Da hilft nur eine Methode. Bei der Frage immer nein auswählen bis die Frage nach dem Code der Karte kommt. Wenn der Code im Eingabefeld verdeckt wird, ist man am richtigen Ort. Wenn nicht wieder nein eingeben. ;-)
Unser SP liegt bei einem ehemaligen Bauernhof mitten in der Pampa. Er ist sehr abgelegen und total ruhig. Es hat ein paar Weiher, und sofern man will kann man sich eine Angelkarte kaufen. Wir sind bereits um 15.00 da und machen es uns gemütlich. Heute dauerte die Fahrt nur ca. 4 ¼ Std. Für uns perfekt. Ist auch schön mal nicht so lange am Steuer zu sitzen.
Morgen fahren wir weiter nordwärts. Vielleicht finden wir einen Übernachtungsplatz am Götakanal.
Den SP können wir empfehlen
Übernachten
Ort: Rydaholm,1 Böttemala
Typ: Parkplatz (6 Plätze)
Koordinaten: 56.9930 14.1742
16. Aug. 2024, Freitag
Am legendären Göta Kanal
Wir verlassen den schönen Platz relativ früh. Aber wir wollen unbedingt um 12 Uhr am Göta-Kanal sein. In den Kommentaren der Stellplätze haben wir gelesen, dass diese sehr begehrt sind. Die Schweden haben immer noch Ferien und sind zahlreich unterwegs. Wir hoffen, dass wir um diese Zeit noch einen Platz finden.
Die Fahrt verläuft entspannt. Wie gestern sind wir auf Überlandstrassen unterwegs und treffen kurz vor zwölf in Lyrestad bei unserem Stellplatz ein. Wir haben wieder einmal sehr viel Glück und erwischen den letzten Platz. Fünf Min. später wäre er weg gewesen und wir hätten auf unsere Backups zurückgreifen müssen. Ob es dort besser geklappt hätte können wir natürlich nicht sagen.
Einer unserer Nachbarn, ein schwedisches Paar mit einem 8m langen Dethleffs macht sich für eine Velotour bereit. Er ist gerade dabei die Reifen der Fahrräder auf zu pumpen, als wir neben ihm einparkieren. Offenbar funktioniert die Pumpe nicht. Auch mit der Reservepumpe will es nicht klappen. Wir retten die Beiden mit unserem Makita Kompressor.
Danach starten auch wir unsere Wanderung dem Kanal entlang. Er verbindet Göteborg mit Stockholm und wurde zwischen 1810 und 1832 gebaut. Wikipedia Eintrag Götakanal
Wir wandern auf dem Radweg dem Kanal entlang. Nach ca. 3 Std. sind wir wieder zurück und kehren im Café bei der Brücke ein. Diese wird regelmässig für Schiffe geöffnet.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir direkt am Ufer des Kanals. Dort hat es eine schöne öffentliche Wiese nur 20m von unserer Zora entfernt.
Jetzt sitze ich am Laptop und höre Helene rufen. Jetzt fährt doch tatsächlich die Wilhelm Tham vorbei. Sie wurde 1912 auf der Werft in Motala fertig gestellt und ist eines von drei
Flusskreuzfahrt Schiffen die noch im Dienst sind.
Morgen wollen wir wieder eine grössere Etappe in Richtung Norden fahren. Helene möchte den Outlet besuchen, in dem wir auch schon waren. Auch ein
Einkauf steht noch auf dem Programm.
Übernachten
Ort: Lyrestad,
Typ: SP (30 Plätze)
Koordinaten: 58.8037 14.0558
17. Aug. 2024, Samstag
Wieder ein früher Start
Auch heute starten wir wieder sehr früh. Als wir den Platz verlassen wartet vorne schon ein Norweger, um unseren Platz zu übernehmen. Als erstes suchen wir einen grossen ICA auf. Wir müssen unsere Vorräte auffüllen.
Danach fahren wir zügig nordwärts, aber immer brav innerhalb der Tempolimiten. Die Bussen für zu schnelles Fahren sind in Skandinavien empfindlich. Dafür ist der Dieselpreis im Vergleich zur Schweiz moderat. Zumindest in Schweden. Der Liter Diesel kostet so um die Fr. 1.45. Das ist ca. 40 Rappen günstiger als vor zwei Jahren. Der für uns sehr günstige Wechselkurs trägt dazu natürlich auch viel bei.
Kurz vor Vansbro wird unsere Fahrt gestoppt. Eine lange Kolonne steht auf der Strasse und weit vorne ist ein grosser Kran im Einsatz. Unsere Befürchtung bestätigt sich. Ein Unfall mit einem LKW. Genaueres ist nicht in Erfahrung zu bringen. In Google wird die Strasse als gesperrt gekennzeichnet. Dauer unbekannt. Wir wir fahren 5 Km zurück folgen Googles Empfehlung zur Umfahrung der Stelle. Diese führt über schmale und staubige Schotterpisten hinüber nach Äppelbo wo wir wiedewr auf die E16 kommen. Wieder einmal bewährt es sich kein grosses Fahrzeug zu haben. Eine Brücke war nur 2.4m breit und hatte eine 4t Limite.
Schliesslich treffen wir beim Outlet in Sälen ein. Dort haben wir ein familiäres Treffen mit Roger Susanne. Nach dem Einkauf fahren wir zu einem Skiresort mit einem schönen SP. Leider können wir hier nicht bezahlen. Weder über das Web noch der App des Skiresort können wir die Zahlung auslösen. Eine so kundenunfreundliche Lösung haben wir noch selten erlebt. Wir tanken unseren Frischwassertank voll und verlassen den Ort. Neben uns verliessen einige weitere Camper den Platz. Offenbar haben nicht nur wir aufgegeben.
Wir beschliessen nach Sälen zu fahren. Dort hat es im Dorf an der Strasse einen grossen PP ohne Service, auf dem zwei Camper über Nacht gratis bleiben dürfen. Das passt für unsere beiden Fahrzeuge. Das Geld geben wir dafür in der Pizzeria aus. Danach sitzen wir in unserem Camper beim Kaffee und plaudern noch ein wenig. Roger und Susanne fahren morgen weiter gegen Süden, wir weiter nach Norden.
Übernachten
Ort: Sälen,
Typ: PP (2 Plätze)
Koordinaten: 61.1543 13.2684
18. Aug. 2024, Sonntag
Durch wundervolle Landschaften
Um 10 Uhr verabschieden wir uns von Roger und Susanne fahren in Richtung Särna. Auch ein Ort in dem wir in früheren Jahren schon zweimal einen Halt machten. Es ist eine wundervolle Strecke und heute Sonntag ist auf der Strasse nicht viel los. Kurz vor Älvros verlassen wir die 70 und fahren auf der 311 in Richtung Funäsdalen. Das ist eine landschaftlich wundervolle Strecke die wir allen empfehlen, die mal in dieser Region unterwegs sind. Die Strasse ist kurvig und geht auf und ab. Wir sehen schöne Flüsse und Seen und natürlich viele Wälder. Es hat viele Plätze zum anhalten.
Immer wieder sehen wir Rentiere. Im Ort Tännäs liegen sie in Gärten und stehen auch mitten auf der Strasse. Die haben hier offenbar einen ähnlichen Status wie die heiligen Kühe in Indien. In Tännäs musste ich aussteigen um zwei grosse Tiere von der Strasse zu bitten.
In Funäsdalen biegen wir auf die Flatruet ab. Der Flatruetvägen ist mit 975m der höchste Pass Schwedens. Die Strasse ist nicht asphaltiert. Bei schlechtem Wetter wird sie über Nacht gesperrt.
Nach ein paar Kilometern sind wir auf der Hochebene und finden einen schönen windgeschützten Platz, der von der Strasse nicht gut einsehbar ist. Wir beschliessen die Fahrt für heute hier zu beenden. Wir geniessen den restlichen Nachmittag. Helene streift auf der Suche nach guten Fotosujets durch die Gegend und ich lasse für ein paar Bilder die Drohne fliegen.
Morgen wird die Fahrt über die Flatruet fortgesetzt.
Übernachten
Ort: Freistehplatz,
Typ: PP (2 Plätze)
Koordinaten: 62.6521 12.6658