Latemarspitze 2791m 

Das launische und wechselhafte Wetter dieses Sommers verfolgt uns auch an unserem ersten Ferientag im Val die Fiemme. Für heute Sonntag ist, während des Vormittags,  schönes Wetter angesagt. Am Nachmittag sollen dann aber Gewitter und starker Regen kommen.  So entscheiden wir uns, zum Karerpass hinauf zu fahren und von dort aus auf die Latemarspitze zu gehen.

Wir parken oben beim Sessellift „Cercenade“  und wandern auf dem Weg Nr. 17 hinauf zu den Latemarwiesen. Es ist fast niemand hier unterwegs.  Bei den Wiesen folgen wir dem Weg 18A und dann der Nr. 18 hinauf in die kleine Latemarscharte.  Der Weg ist steil und beim überqueren von einigen Felsriegeln müssen auch die Hände aus dem Hosensack. Bei trockenem Wetter ist das alles nicht sehr schwierig. Bei Regen allerdings sieht die Sache anders aus. Vor allem eine Platte im oberen Bereich wäre dann sehr unangenehm.

Von der kleinen Latemarscharte aus führt der Pfad Nr. 18 dann gegen Westen bis in die Nähe der Rotlahnscharte. Der Pfad ist teilweise schwer zu erkennen. So sind wir über die Markierungen dankbar.  Wir müssen immer wieder,  zum Teil unangenehme, steile Rinnen queren. Ab und zu ist es auch ziemlich ausgesetzt. Die Route sollte nicht unterschätzt werden. Nach Schneefall oder bei Regen würde ich sie nicht begehen. Das letzte Stücke hinauf auf die Latemarspitze ist einfach. Leider ist die Aussicht durch aufziehendes Gewölk schon ziemlich eingeschränkt.

Allzu lange bleiben wir aber nicht oben. Das Wetter macht uns Sorgen. Bis zur kleinen Latemarscharte nehmen wir wieder den gleichen Weg. Einmal kommen wir vom Weg ab, weil ich die Markierungen aus den Augen verliere, und Trittspuren folge die in die Irre führen. Bei der Suche nach der Route entdecken wir die Markierungspunkte weiter unten. Vorsichtig mogeln wir uns über eine steile Passage hinab und sind froh wieder auf dem Pfad zu sein. Wir passen nun besser auf und sind so bald zurück bei der kleinen Latemarscharte.

Zurück zum Karerpass nehmen wir nun die Route 517B. Sie führt östlich um die Poppekanzel herum. Weiter unter stossen wir auf viele Feuerlilien und Türkenbunde. Auch Gämsen können wir beobachten. Beim Fotografieren der Blumenpracht vergessen wir  auf die Zeit und das Wetter zu achten. Ein Donnerschlag und stark einsetzender Regen holen uns in die Wirklichkeit zurück. Zum Glück ist es nicht mehr weit bis zum Pass.

Bei Kaffee und Kuchen schauen wir, schön gedeckt unter dem Dach der Gartenbeiz, dem Gewitter zu. Es giesst wie aus Kübeln und es blitzt und donnert in kurzen Abständen.  Bald machen wir uns aber auf zurück in unser Hotel in Canazei.