Sentiero Bonacossa

Trentino Südtirol

Aufstieg: 600m

Abstieg:  600m

Ausgangspunkt: mit dem PW zur Talstation der Sesselbahn Col da Varda

 

 

Vor unseren Ferien in den Sextner Dolomiten wurde uns oft geraten, die Cadini Gruppe zu besuchen. Deshalb stehen wir nun heute Morgen an der Bergstation der Sesselbahn beim Rif Col de Varda. Wir wollen den Südteil des Sentiero Bonacossa gehen. Das heisst bis zum Rif. Fonda Savio und von dort über die 115 wieder nach Misurina hinunter.

 

Der Sentiero Bonacossa hat die Nr. 117. Ihm folgen wir nordwärts, immer sanft ansteigend, der Grave de Misurina entlang.  Dieser Teil liegt um diese Zeit noch im Schatten, was uns sehr willkommen ist. Der letzte Teil hinauf zur Forc. de Misurina ist sehr steil und sandig. Auf der rechten Seite sind Seile angebracht, die einem speziell bei den hohen Tritten das Leben erleichtern. Die Scharte selbst ist eng und bietet nicht sehr viel Platz. Der Abstieg ist ein wenig unübersichtlich aber nicht schwierig. Es hat auch hier viele Stahlseile. Die grösste Gefahr droht, wie so oft, von anderen nachfolgenden Berggängern. Hier einen Helm zu tragen ist empfohlen. Unten biegt der Weg nach Osten ab, hinein in das Ciadin de la Neve. Nach der Kreuzung (Wegweiser) mit dem Sentiero Nr. 118 biegt unsere Route wieder nach Norden ab. Nun folgt der härteste Teil der Tour.

Der Aufstieg hinauf zur Forc. Del Diavolo ist sehr steil und voll der Sonne ausgesetzt. Bei den sehr hohen Temperaturen in dieser Woche eine zweifelhaftes Vergnügen. In vielen Kehren führt der gute Pfad hinauf bis unter eine Felsbarriere. Mit Hilfe von drei Leitern steigen wir über sie hinweg und nach ein paar weiteren Kehren durch Schutt und Geröll erreichen wir die Scharte die reichlich Platz bietet.

 

Das Ambiente und die Aussicht sind grossartig.  Im Süden die Türme und Spitzen der südlichen Cadini, und  Norden die drei Zinnen. Am Torre del Diavolo können wir den Kletterern zusehen. Hier machen wir eine längere Rast. Das gröbste haben wir nun hinter uns. Der Abstieg bietet keinerlei Schwierigkeiten, aber auch hier setzen wir vorsichtshalber wieder den Helm auf. Die Querung hinüber zum Rif. Fonda Savio haben wir schnell hinter uns und auf der Hüttenterrasse hat es sogar reichlich freie Plätze.

 

Hier lassen wir es uns gut gehen, plaudern mit anderen Gästen, beobachten Kletterer am Torre Wundt und studieren auf der Karte weitere Tourenmöglichkeiten im Gebiet. Nach einer guten Stunde nehmen wir den Abstieg hinunter zum Misurinasee unter die Füsse. Der mit der Nr. 115 markierte Weg ist sehr angenehm zu gehen. Über schöne idyllische Alpen, immer das Christallo Massiv vor Augen, erreichen wir die Strasse nach Auronzo. Das letzte Stück führt der Strasse entlang, es hat aber viele Abkürzungen, was die Sache erträglich macht. Das letzte Teilstück wandern wir am Ostufer des Misurinasees entlang zurück bis zur Talstation der Sesselbahn.

 

Eigentlich planten wir an anderen Tagen noch den Nordteil des Sentiero Bonacossa und den Sentiero Durissini zu machen. Wegen der schweren Unwetter in der Ferienmitte wurde die Strasse zwischen Toblach und Cortina für 6 Tage geschlossen. Schwere Murgänge haben die Strasse an vielen Orten zugedeckt. Damit war Misurina für uns nur noch über grosse Umwege erreichbar.  Nun werden wir das Verpasste eben im nächsten Jahr nachholen.