Vom Encumeadapass zum Pico Ruivo und zurück
Datum: 2. Mai 2014
Schwierigkeit Wander: T3
Aufstieg: 1780m, Abstieg: 1780m
23Km, 9:30 Std
Unsere Zeit hier auf Madeira neigt sich dem Ende zu und wir haben nur noch zwei Tage. Zwei Wanderungen die wir unbedingt noch machen wollen sind noch offen. Die eine geht vom Encumeada-Pass zum Pico Ruivo und die andere ist der Pico Grande.
Heute nehmen wir die erste der beiden Pendenzen unter die Füsse. Weil wir aus logistischen Gründen wieder zum Ausgangspunkt zurück müssen, wird die Tour sehr lang. Am Abend wird uns das Garmin 23 Km Strecke und 1780 Hm auf und ab anzeigen.
Als wir unseren gemieteten Clio auf dem Encumeada-Pass parkieren sind wir noch alleine. Das Wetter ist wunderbar und so machen wir uns bald auf den Weg. Auf der anderen Strassenseite führte ein Weg hoch. Es hat ein Schild mit der Aufschrift "Pico Ruivo 11,4 Km". Über gewundene Pfade und Treppen geht es hoch. Die Vegetation ist sehr üppig und die Luft ist feucht.
Die Route wechselt immer wieder zwischen der Nord- und der Südseite hin und her und bietet so tolle Ausblicke auf beide Seiten. Wegen der vielen Einschnitte im Kamm geht es oft steil hinunter und natürlich auch steil auch wieder hinauf. Wir passieren mehrere auf der Karte vermerkte Gipfel. Die lassen wir aber alle liegen, die Tour ist auch so schon lange genug. Zudem gibt es auch so viel zu sehen. Felsenfenster und bizarre Felsstrukturen wechseln sich ab. Die vielen toten Bäume aus den Bränden von 2010 kontrastieren wunderbar mit dem satten gelb der Ginsterblüten.
Immer wieder, wenn man denkt es sei nicht mehr weit bis zum Pico Ruivo, folgt der nächste giftige Abstieg mit seinem Gegenanstieg. Zum Glück ist die Landschaft sehr abwechslungsreich. Nach ca. 5 ¼ Std stehen wir endlich auf dem Gipfel des Pico Ruivo.
Lange bleiben wir aber nicht, der Rückweg ist noch lang. Unten bei der Verzeigung zur Hütte macht Helene Pause, während ich mich zur Hütte aufmache, um unsere Trinkvorräte aufzufüllen. Zum Glück ist die Hütte offen und ich kann ein paar ½ L Flaschen Wasser kaufen. Das ist dringend nötig, denn es ist inzwischen sehr heiss geworden, so um die 30° und der Pegel in unseren Wasserflaschen ist schon bedenklich tief.
Der Rückweg bietet wie so oft, ganz neue Ausblicke. Wir haben vor allem das Gefühl, dass die Treppen in den Grateinschnitten steiler und länger sind als auf dem Hinweg ;-) Trotzdem geht es zügiger vorwärts als auf dem Hinweg. Der letzte Abstieg hinunter zum Pass geht dann nochmals in die Knochen. Auch bin ich bin froh, dass ich nach dieser Tour die Schuhe ausziehen kann. Wir leeren noch die kläglichen Reste in unseren Trinkflaschen, schmeissen unsere Rucksäcke in den Kofferraum unsere Mietkarre und machen uns auf zum Swimmingpool des Hotels.
Die Tour war sehr anstrengend, aber lohnend.
Unserer Ansicht nach ist die Route vom Encumeada-Pass die Königsroute auf den Pico Ruivo. Egal ob man wieder den gleichen Weg zurück oder weiter nach Achada da Texeira geht.
Wenn man das logistische Problem lösen kann, wäre ein Start auf dem Pico do Arieiro super. Dann sollte man aber bei Sonnenaufgang auf dem Arieiro starten und so den Massen ausweichen. Die Stimmung nach Sonnenaufgang ist wunderbar dort oben.