Date: 8. Juli 2011

Lochnagar, 1155m

Schwierigkeit: T2

Auf- und Abstieg: 950m

Ausgangspunkt: Von Ballater über die Brücke des River und nach links auf die B976 in richtung Braemar.                                Nach ca. 1Km bei der Bridge of Muick vor der Brücke links abbiegen. (Weisses                                                  Hinweisschild) Dann ca 13Km auf einer Single Track Road bis Spittal of Glenmuick

Der Lochnager ist ein breiter Berg mit mehreren Gipfeln. Der höchste Punkt mit 1155m  ist der Cac Carn Beag. Gegen Norden hat er in einem breiten tiefen Kessel einen See. An den   steilen Klippen dieses Kessels haben sich  viele schottische Bergsteiger ihr Rüstzeug für anspruchsvolle Touren in anderen Teilen der Erde geholt.

Die Route ist bei guten Bedingungen nirgends schwieriger als T2. Es hat einen Trampelpfad weit hinauf. Die Aussicht muss gemäss den Beschreibungen super sein.

Am einfachsten erreicht man diesen Gipfel vom Spittal of Glenmuick. Dort hat es einen grossen kostenpflichtigen Parkplatz. Auch dieser ist, wie fast alle offiziellen Parkplätze, kostenpflichtig. Man tut gut daran immer 1£ Stücke bereit zu haben.

Der Weg geht vom PP hinunter zum Visitor Centre. Dabei handelt es um eine grosse Holzbaracke mit vielen Informationen über das Gebiet und seine Tierwelt. Ein Besuch vor oder nach der Tour lohnt sich. Kurz darauf biegen wir rechts ab, gehen über die breite Ebene und erreichen auf der anderen Seite Allt-na-giubhsaich. Das ist ein kleines Wäldchen mit Gebäuden die zum Balmoral Estate gehören. Wir durchqueren den Wald und folgen einem breitem Pfad. Nach ca. 2 ½ Km erreichen wir eine Weggabelung mit einem grossen Steinhaufen. Hier nehmen wir die linke Seite. Wir beobachten viele Red Grouses, die nahe am Wegrand im Heidekraut sitzen und mit grossem Lärm auffliegen, wenn wir vorbei kommen. Das Red Grouse nennt sich auf deutsch Moorschneehuhn und gehört zur Familie der Rauhfusshühner.

Der Pfad hält nun auf den Sattel zwischen dem Meikle Pap und dem Lochnagar zu. Vom Pass hat man einen guten Blick auf die Klippen am Nordrand des Lochnagar. Unschwierig geht es weiter hinauf bis man das hügelige weite Gipfelplateu erreicht.

Hier sind wir bei unserem ersten Versuch vor drei Tagen umgekehrt. Das Wetter war miserablen und die Sichtweite betrug im besten Fall etwa 20m. Blöderweise hatte ich mein GPS mit vorbereiteter Route im Zimmer liegengelassen und so nur einen kleinen Fresszettel mit einem Kartenausschnitt dabei. Es hat hier keine markanten Geländeformationen an denen man sich hätte orientieren können. Auch der Pfad verlor sich häufig und war keine zuverlässige  Hilfe mehr. So beschlossen wir hier den Rückzug. Ich hatte keine Lust, eine Kunde der schottischen Bergrettung zu werden, nur weil ich ungenügend vorbereitet war.

Heute ist das aber kein Problem. Die Sicht ist  noch gut und die Orientierungshilfen habe ich dabei. Wir gehen weiter den Klippen entlang. Es ist ein auf und ab. Nach ca. 1Km erreichen wir den Cac Carn Mor der mit einem riesigen Steinhaufen markiert ist. Das ist aber noch nicht der richtige Gipfel. Dieser ist im Moment auch gar nicht zu sehen, weil inzwischen sehr schnell dicker Nebel aufgezogen ist. So gehen wir weitere 500m durch den dicken Nebel, immer wieder das GPs konsultierend, bis wir auf die grossen Gipfelfelsbrocken stossen. Zwischen durch reisst es stellenweise kurz auf, so dass wir in etwa erahnen können, wie toll die Aussicht wäre. Wir halten ausgiebig Rast und geniessen das Hiersein. Es ist unsere letzte Tour und somit auch der letzte Gipfel in Schottland in diesem Jahr.

Für den Abstieg wählen wir eine andere Route. Wir gehen südöstlich auf einem Pfad, der dem Bach Glas Allt bis hinunter zum Loch Muick folgt. Der Pfad bietet keinerlei Schwierigkeiten. Beim Wasserfall oberhalb von Glas-allt.Shiel wird es ein wenig steiler, ist aber alles kein Problem. Vom idyllischen Wäldchen wandern wir auf einem breiten Feldweg dem Loch Muick entlang zurück zum Ausgangspunkt.

Das war der letzte Bericht aus Schottland, unsere Ferien sind zu Ende. Wir werden dieses wunderschöne Land mit seinen freundlichen Menschen ganz sicher wieder besuchen. Dann wird es sicher auch wieder neue Berichte geben.