Date: 27. Juni 2016

Sgurr nan Gillean, 964m

Schweirigkeit: T4

Auf- und Abstieg: 960m

Karte: OS Explorer 411 Cuillin Hills

Ausgangspunkt: Sligachan

 

 

Der Sgurr nan Gillean ist einer der formschönsten Berge in den Cuillins ist aber nicht so einfach zu erreichen. Wir scheiterten mit unserem Versuch ca. 20 Hm unter dem Gipfel. Die kurze Beschreibung auf Walkinghighlands liest sich so:

 

Sgurr nan Gillean is perhaps the most famous of the Cuillin peaks - a popular route with a difficult scramble to the summit and fantastic views at all times. The route to the ridge can be difficult to follow in mist. The scramble up the ridge to the summit is difficult and exposed. The nearby peak of Sgurr Beag provides an easier alternative for walkers who decide to omit Sgurr nan Gillean.

 

Das Wetter ist nicht gut, als wir in Sligachan aufbrechen. Die Wettervorhersage ist aber für die ganze Woche schlecht und so versuchen wir es trotzdem. Zuerst folgen wir einer gut sichtbaren Spur, die sich im Verlaufe der Jahre gebildet hat. Ausgeschildert ist in Schottland in der Regel nichts. Bald überqueren wir eine Brücke die über den All Dearg Mòr führt. Die Spur führt uns über mehrere Km, immer leicht ansteigend, an den Fuss des Berges. Eine Planke hilft uns oberhalb eines Wasserfalls über einen weiteren Bach. Das gibt uns die Gewissheit auf der richtigen Route zu sein. Bald erreichen wir einen grossen Steinhaufen. Dort geht eine gute Spur rechts weg. Diese führt zu diversen Kletterrouten an der Pinnacle Ridge. Wir nehmen die linke Spur. Diese führt zuerst leicht abwärts um dann später umso steiler anzusteigen. Über Geröllhalden steigen wir weiter aufwärts. Überall läuft Wasser herunter und im 15 Min. Takt werden wir geduscht. Kleine Steinmännchen weisen uns den Weg.

Oben auf der South East Ridge diskutieren kurz über einen Abbruch. Inzwischen hört der starke Regen nun nicht mehr auf. Ein starker Wind macht die Verhältnisse nun noch unwirtlicher. Ich trage keine Regenhose (ich mag die Dinger nicht) und bin inzwischen bis auf die Haut völlig durchnässt. Wir gehen weiter. Auf dem Grat geht es nun weiter hoch bis zum eigentlichen Gipfelaufbau. Nun sind auch die Hände gefragt. Die Kletterei ist meistens nicht schwierig oder wäre es zumindest nicht bei vernünftigen trockenen Verhältnissen. Im dritten Anlauf überwinden wir eine knifflige Stelle und glauben es bald geschafft zu haben. Weiter geht es hoch bis wir wieder an einer für uns schwierigen Stelle stehen. Nach zwei gescheiterten Versuchen probieren wir es an anderen Orten. An diesen ist es aber eher noch schwieriger. Ich frage mic auch, ob wir überhaupt noch auf der richtigen Route sind. Die Sache ist auch ziemlich exponiert und ein Fehler hätte mit Sicherheit ernste Folgen. Wir kehren wieder zu Stelle des ersten Versuches zurück. Durch kurze Lücken in den Wolken können wir den Gipfel kurz sehen. Es fehlen uns höchstens ca. 20 Hm bis dahin. Mit neuer Motivation versuchen wir es noch einmal. Wir scheitern aber erneut. Eine Wetterbesserung ist auch nicht in Sicht und der Rückweg wartet ja auch noch auf uns und so beschliessen wir umzukehren. Leicht angesäuert nehmen wir den Abstieg in Angriff.

Der Rückweg ist gleich wie der Hinweg. Auch was das Wetter betrifft, es hat sich eher noch verschlechtert. Klitschnass erreichen wir einige Zeit später wieder unseren Ausgangspunkt. Wir haben den ganzen Tag über keine Menschenseele am Berg gesehen was für diesen Gipfel eher unüblich ist. Wir hatten uns offenbar für diesen Tag das falsche Ziel ausgesucht. In der gemütlichen Beiz gleich hinter dem Hotel Sligachan spülten wir  unseren Frust mit gutem schottischem Bier von der Seele. Als wir nach einem währschaften Znacht die Beiz verliessen, waren wir wieder trocken und mit dem Tag und uns wieder zufrieden ;-)